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Nahost: Bombenanschlag in Beirut

Bei einem Bombenanschlag auf den Konvoi des libanesischen Verteidigungsministers Elias al-Murr ist am Dienstag mindestens ein Mensch ums Leben gekommen.

Beirut/Kairo (12.07.2005, 10:21 Uhr) - Der Minister, ein Schwiegersohn des pro-syrischen Präsidenten Émile Lahoud, wurde nach Angaben aus Sicherheitskreisen leicht verletzt. Die Explosion ereignete sich neben einem Supermarkt in Dubajeh 15 Kilometer nördlich der libanesischen Hauptstadt.

Elias al-Murr war von Ministerpräsident Nadschib Mikati als Verteidigungsminister und stellvertretender Ministerpräsident in die Übergangsregierung geholt worden. In Beirut wurde vor einem Monat ein neues Parlament gewählt. Seither verhandeln die Wahlsieger über die Bildung einer neuen Regierung. Elias al-Murr ist Christ und entstammt einer der libanesischen Polit-Dynastien. Wie zuvor sein Vater Michel so war auch Elias al-Murr Innenminister gewesen.

Er gehörte auch dem Kabinett des ehemaligen libanesischen Regierungschefs Rafik al-Hariri an, dessen Tod bei einem Bombenanschlag am 14. Februar dieses Jahres zu großen Verwerfungen Umwälzungen in der politischen Landschaft Libanons geführt hatte. Die Proteste nach seiner Ermordung beschleunigten außerdem den Abzug der syrischen Soldaten und Geheimdienstmitarbeiter aus Libanon Ende April. Seither hatte es mehrere Bombenanschläge in Beirut gegeben. Unter anderem wurden ein Journalist und ein älterer Politiker getötet. (tso)

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