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Politik: Nahost-Gipfeltreffen: Barak in Bedrängnis - Die Schas-Partei fürchtet Zugeständnisse an Arafat und droht mit Koalitionsaustritt

Der israelische Ministerpräsident Ehud Barak ist im innenpolitischen Streit um das bevorstehende Nahost-Gipfeltreffen in den USA noch stärker in Bedrängnis gekommen. Auch der dritte und größte Koalitionspartner Baraks, die ultra-orthodoxe Schas-Partei, droht nun mit dem Austritt aus der Regierung, wie der israelische Rundfunk am Freitag meldete.

Der israelische Ministerpräsident Ehud Barak ist im innenpolitischen Streit um das bevorstehende Nahost-Gipfeltreffen in den USA noch stärker in Bedrängnis gekommen. Auch der dritte und größte Koalitionspartner Baraks, die ultra-orthodoxe Schas-Partei, droht nun mit dem Austritt aus der Regierung, wie der israelische Rundfunk am Freitag meldete. Schas-Führer hätten ihren Rückzug aus dem Kabinett angekündigt, falls Barak nicht vor seiner Abreise in die USA darlege, wie weit er im äußersten Fall bei den Verhandlungen gehen werde.

Die National-Religiöse Partei und die Partei der russischen Einwanderer hatten bereits zuvor ihren Rückzug aus der Regierung angekündigt, weil Barak sie nicht über seine Position für das Gipfeltreffen informiert habe. Barak hatte am Donnerstag erstmals öffentlich von einer "roten Linie" gesprochen, die er beim Treffen mit Palästinenserführer Jassir Arafat am Dienstag in Camp David bei Washington nicht überschreiten werde. Danach will sich Israel nicht auf die Grenzen von 1967 zurückziehen.

Die israelische Regierung will nach Rundfunkberichten noch vor dem Nahost-Gipfel in den USA mehrere palästinensische Gefangene freilassen sowie drei arabische Dörfer am Rand von Ost-Jerusalem an die Palästinenser zurückgeben. Das israelische Militärradio meldete am Freitag, die Freilassung sei als "Geste des guten Willen" gedacht. Barak habe US-Präsident Bill Clinton vertrauensbildende Maßnahmen gegenüber den Palästinensern zugesagt. Die Rückgabe der Dörfer war im Mai beschlossen, wegen der schweren Ausschreitungen in Westjordanland und Gaza aber ausgesetzt worden.

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