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Sicherheitskräfte räumen das Protestcamp.

© Reuters

Nahost: Israel räumt Protestcamp auf Bauplatz für geplante Siedlung

Israelische Sicherheitskräfte haben ein palästinensisches Protestcamp im Westjordanland auf dem Bauplatz für die geplante Siedlung geräumt. Die Palästinenser befürchten, die Siedlung könne Pläne für eine Zwei-Staaten-Lösung zunichtemachen.

Israelische Sicherheitskräfte haben in der Nacht zum Sonntag ein palästinensisches Protestcamp im Westjordanland geräumt. Rund 250 palästinensische Aktivsten seien auf Anordnung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu von dem sogenannten E1-Gelände zwischen Jerusalem und der Siedlung Maale Admumim weggebracht worden oder hätten es freiwillig verlassen, berichtete die „Jerusalem Post“ auf ihrer Internetseite. Sie hatten dort am Freitag ein Zeltlager errichtet, um gegen den geplanten Bau einer jüdischen Siedlung zu protestieren.

Nach rund zwei Stunden sei der Einsatz am frühen Morgen ohne Zwischenfälle beendet worden. Aktivisten, die das Gelände nicht selbst hätten verlassen wollen, seien weggetragen worden. „Alle wurden vorsichtig und schnell weggebracht, ohne dass Beamte oder Demonstranten verletzt wurden“, sagte ein Polizeisprecher dem Blatt. Festnahmen habe es nicht gegeben.

Die israelische Regierung hatte im November nach der Anerkennung Palästinas als UN-Beobachterstaat Pläne zum Bau der neuen Siedlung angekündigt und war dafür auch von befreundeten Staaten scharf kritisiert worden. Die Palästinenser befürchten, die Siedlung könne Pläne für eine Zwei-Staaten-Lösung in Nahost gänzlich zunichtemachen, da sie das Westjordanland faktisch in Norden und Süden teilen und einen Ausbau Ost-Jerusalems als künftige Hauptstadt der Palästinenser unmöglich machen würde. (dpa)

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