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Nahost: Israelischer Großeinsatz in Nablus

Bei einem israelischen Großeinsatz in der Palästinenserstadt Nablus im nördlichen Westjordanland sind mindestens 30 Menschen vorübergehend festgenommen worden. Ziel der Aktion sei die "Terror-Infrastruktur".

Tel Aviv/Nablus - Der israelische Rundfunk meldete ferner, zwei Soldaten seien bei der Explosion eines Sprengsatzes verletzt worden. Auf Seiten der Palästinenser wurden nach Behördenangaben sechs Menschen verletzt. Ziel des Einsatzes sei eine "Verminderung der Bedrohung", die aus der Stadt ausgehe, erklärte General Yair Golan, Kommandeur der israelischen Truppen im Westjordanland. Nach Armeeangaben sollte der Einsatz mehrere Tage dauern.

Die Armee war in den frühen Morgenstunden auf der Suche nach militanten Palästinensern mit zahlreichen Truppen in die Stadt eingerückt. Palästinensische Augenzeugen berichteten, etwa 60 Militärfahrzeuge und einige Bulldozer seien in den Bereich der Altstadt gerollt. Sie hätten dort eine Ausgangssperre verhängt und an einigen Häusern Position bezogen. Auch das örtliche Krankenhaus sei umstellt und die Einfahrten zur Stadt blockiert worden. Nach unbestätigten Berichten übernahmen israelische Soldaten auch die Kontrolle über mehrere lokale Radiosender. Bei der Aktion seien zwei Sprengstoffwerkstätten entdeckt worden, in denen mehrere Sprengsätze sichergestellt worden seien, hieß es aus Armeekreisen.

"Terror-Infrastruktur"

Ein Armeesprecher teilte mit, es handele sich um eine Aktion gegen die "Terror-Infrastruktur" in Nablus. Am Wochenende hätten Soldaten im Bereich der Kasba (Altstadt) eine Sprengstoffwerkstatt entdeckt. Aus palästinensischen Sicherheitskreisen hieß es, es handele sich um den größten Einsatz in Nablus seit fünf Jahren. Die Armee dementierte dies jedoch und verwies auf mehrere Vorstöße im vergangenen Jahr.

Bei neuen bewaffneten Konfrontationen im Gazastreifen waren am Samstag nach Krankenhausangaben fünf Palästinenser getötet worden. Es habe sich um Kämpfe zwischen Aktivisten der radikal-islamischen Hamas und Angehörigen von Opfern früherer Gewalttaten gehandelt, hieß es im südlichen Chan Junis. Insgesamt hatte sich Lage im Gazastreifen, wo sich Anhänger von Hamas und der Fatah wochenlang bekämpft hatten, in den vergangenen zwei Wochen entspannt. (tso/dpa)

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