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Gaza

© AFP

Nahost: Israels Armee beginnt den Häuserkampf

Im Gazastreifen haben sich israelische Truppen und Hamas-Kämpfer erneut heftige Gefechte geliefert. Die israelische Armee ist laut Augenzeugen in die Hamas-Hochburg Chan Junis eingerückt.

Mehrere Panzer rollten am frühen Dienstagmorgen mit Unterstützung aus der Luft in Chan Junis, der zweitgrößten Stadt des Gazastreifens, ein. Die Soldaten lieferten sich heftige Feuergefechte mit Kämpfern der radikalislamischen Hamas-Bewegung und anderer Gruppen, wie Augenzeugen berichteten. Ein israelischer Armeesprecher wollte die Berichte zunächst nicht bestätigen.

Bei einem Panzerangriff wurden in Deir el Balah im Zentrum des Gazastreifens am Morgen sechs Palästinenser getötet, wie Augenzeugen und palästinensische Ärzte berichteten. Den Berichten zufolge handelte es sich bei den Opfern um vier Hamas-Aktivisten und zwei Mitglieder des Islamischen Dschihad. Die Männer hatten sich in einem Haus verschanzt und starben bei einem Schusswechsel mit der israelischen Armee.

Gaza ohne Strom

Auch in der Stadt Gaza gingen die Gefechte weiter. In der Nacht war Geschützfeuer über dem Stadtteil Schedschaija zu sehen, als Kampfhubschrauber dutzende bewaffnete Hamas-Kämpfer angriffen, wie Bewohner berichteten. Die Stadt und der gesamte nördliche Gazastreifen waren ohne Strom.

Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert schloss jeglichen Waffenstillstand im Gazastreifen aus, solange die palästinensischen Raketenangriffe auf israelisches Gebiet nicht vollständig aufhörten. Ziel sei nicht nur ein Stopp der Raketenangriffe der radikalislamischen Hamas-Bewegung, sagte er nach einem Treffen mit Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy. Vielmehr wolle Israel dafür sorgen, dass diese nicht mehr in der Lage sei, Israel anzugreifen. Israel könne keinen Kompromiss akzeptieren, der es der Hamas ermögliche, in ein paar Monaten wieder auf israelische Städte zu schießen.

Israelische Soldaten sterben durch "Friendly Fire"

Drei israelische Soldaten sind durch eigenes Feuer getötet worden. Eine Armeesprecherin teilte mit, 24 weitere Soldaten seien bei dem Zwischenfall am Vortag verletzt worden. Drei davon erlitten schwere und einer lebensgefährliche Verletzungen. Ein Gebäude, in dem sie bei Kämpfen mit bewaffneten Palästinensern Schutz gesucht hätten, sei versehentlich von einem israelischen Panzer mit einer Granate beschossen worden. Damit stieg die Zahl der seit Beginn der Offensive getöteten israelischen Soldaten auf vier.

Bei einem Ministertreffen wollte der UN-Sicherheitsrat am Dienstag über Forderungen arabischer Staaten nach einem sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen beraten. Frankreich als derzeitiger Ratspräsident im Sicherheitsrat arbeite mit arabischen Staaten an einem Resolutionsentwurf, sagte ein westlicher Diplomat am Montagabend. Darin werde eine sofortige Waffenruhe gefordert, die sowohl ein Ende der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen als auch ein Ende des palästinensischen Raketenbeschusses auf israelisches Gebiet vorsehe. Gefordert werden solle zudem ein Ende der israelischen Belagerung von Gaza. (ae/AFP/dpa)

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