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Kundgebung Anti-Israel mit Chavez Plakat

© AFP

Nahost-Konflikt: Arabische Proteste gegen Israel

In arabischen Ländern haben am Freitag mehrere hunderttausend Menschen gegen die israelische Offensive im Gazastreifen protestiert. Das muslimische Freitagsgebet war Anlass für spontane und geplante anti-israelische Kundgebungen und Proteste.

Mehrere hunderttausend Menschen demonstrierten gegen die israelische Offensive im Gazastreifen. In Jordanien, im Jemen und in Ägypten gab es anti-israelische Kundgebunge und Proteste. Es kam zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Einige Demonstranten riefen nicht nur Slogans gegen Israel, sondern auch gegen die ägyptische Regierung. Sie warfen ihr vor, Israel indirekt zu unterstützen, indem die Grenze zum Gazastreifen geschlossen gehalten wird.

In den Palästinensergebieten folgten in Ramallah, Nablus und Hebron insgesamt mehr als 3000 Menschen den Protestaufrufen der radikalislamischen Hamas und der als gemäßigten geltenden Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. In Ramallah kam es dabei zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den verfeindeten Parteien.

"Mubarak ist ein Verräter"

In der jemenitischen Hauptstadt Sanaa gingen laut Augenzeugen rund 200.000 Demonstranten auf die Straße. Sie riefen: "Tod für Amerika und Israel, der Islam soll siegen" und "der ägyptische Präsident Husni Mubarak ist ein Verräter und ein Partner beim Töten palästinensischer Kinder". In der südlichen Hafenstadt Aden trieb die Polizei mehrere zehntausend Demonstranten mit Warnschüssen und Tränengas auseinander, als diese versuchten, ins Konsulatsviertel zu gelangen.

In der ägyptischen Mittelmeer-Metropole Alexandria schlossen sich rund 100.000 Menschen einem Protestzug an, den die fundametalistische oppositionelle Muslimbruderschaft organisiert hatte. Die Polizei versuchte, die Demonstration zu verhindern, entschloss sich aber, die Teilnehmer gewähren zu lassen.

"Schande - Ägypten beteiligt sich an der Blockade", stand auf ihren Transparenten und "Gaza verzeihe, die Öffnung des Grenzübergangs Rafah (zwischen dem Gazastreifen und Ägypten, Anm. der Redaktion) liegt nicht in unserer Hand". Im Vorfeld der Kundgebung waren 35 Muslimbrüder in Kairo festgenommen worden, um sie an der Teilnahme an den Protesten zu hindern.

Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten

Acht Demonstranten und mehrere Polizisten wurden bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei in der Stadt Al-Arisch auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel verletzt. Mehr als ein Dutzend Demonstranten wurden festgenommen. In Ägyptens Hauptstadt Kairo, wo die Polizei am Freitag vor allen großen Moscheen präsent war, blieb es dagegen ruhig.

In der jordanischen Hauptstadt Amman hinderte die Polizei Demonstranten mit Knüppeln und Tränengas daran, vor die israelische Botschaft zu ziehen. Die Teilnehmer der Kundgebung forderten die Schließung der Botschaft.

Sie trugen Fotos des venezolanischen Staatschefs Hugo Chavez, der aus Protest gegen die Gaza-Offensive Anfang dieser Woche den israelischen Botschafter ausgewiesen hatte. Auch in der katarischen Hauptstadt Doha, in Algerien, in Marokko und im Königreich Bahrain gab es Demonstrationen. In Bahrain nahmen auch Vertreter christlicher Kirchen an den Protesten teil. (hin/dpa)

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