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© AFP

Nahost-Konflikt: Gaza: Sieben Palästinenser getötet - Israel kündigt weitere Einsätze an

Bereits seit Tagen kommt es zu blutigen Kämpfen in dem schmalen Küstengebiet. Israel will neben verstärktem Militäreinsatz auch die Sanktionen gegen den Gazastreifen weiter verstärken. Menschenrechtsorganisationen verurteilen derweil das harte Vorgehen der israelischen Regierung.

Als Reaktion auf fortgesetzten palästinensischen Raketenbeschuss hat die israelische Armee im Gazastreifen mindestens sieben Palästinenser getötet. Bei Luftangriffen mit unbemannten Drohnen starben nach Angaben von Ärzten nahe Dschabalija und Tuffah im nördlichen Gazastreifen sechs Palästinenser. Laut der im Gazastreifen herrschenden Hamas drangen israelische Streitkräfte bei Tuffah auch auf dem Landweg in den Gazastreifen ein. Durch Schüsse eines israelischen Panzers bei Beit Hanun starb ein weiterer Palästinenser.

Palästinenserpräsident Abbas will vermitteln

Von den sechs Todesopfern der Luftangriffe waren fünf Mitglieder der Brigaden der Märtyrer von El Kassam, des bewaffneten Hamas-Flügel. Außerdem starb ein Mitglied der Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad. Vier Menschen wurden nach Angaben der Ärzte bei den Luftangriffen verletzt, drei von ihnen schwer. Ein israelischer Armeesprecher bestätigte, dass ein Militäreinsatz im Gange sei, nannte aber keine Einzelheiten.

Ungeachtet der israelischen Angriffe feuerten militante Palästinenser weiter selbst gebaute Kassam-Raketen auf südisraelisches Territorium ab. Zwei Menschen wurden dadurch leicht verletzt. Der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak erklärte, die Armee werde ihre Einsätze verstärken, um dem anhaltenden Raketenbeschuss ein Ende zu setzen. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas bot sich als Vermittler für einen Waffenstillstand zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas an.

"Kollektive Bestrafung" der 1,5 Millionen Einwohner

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HWR) protestierte gegen die Blockade des Gazastreifens durch Israel und die geplante weitere Drosselung der Stromzufuhr. Die von Israel verhängten Sanktionen bedeuteten eine "kollektive Bestrafung" der 1,5 Millionen Menschen, die das schmale Küstengebiet bevölkern. Laut HWR sollte die von Israel an den Gazastreifen verkaufte Strommenge am Donnerstag um weitere 1,5 Megawatt verringert werden.

Schon jetzt hätten die Sanktionen "schlimme Auswirkungen" für die Zivilbevölkerung, erklärte die Organisation weiter. Unter anderem seien die Krankenhäuser in Gaza, die Wasserversorgung und die Kanalisation betroffen. Israel verschärfte seine Blockade des Gazastreifens Mitte Januar in Reaktion auf den palästinensischen Raketenbeschuss und lässt nur noch eine begrenzte Menge von Waren, Treibstoff und Elektrizität durch. Die radikalislamische Hamas hatte Mitte vergangenen Jahres die Macht im Gazastreifen übernommen. (nal/AFP)

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