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Nahost-Konflikt: "Mit Hamas reden"

Mit einem Paukenschlag haben sich 14 ehemalige Friedensvermittler und Elder Statesmen in die Debatte um eine neue Strategie zur Lösung des Nahostkonfliktes eingemischt.

Berlin -  In einem offenen Brief in der britischen Tageszeitung „Times“ fordern die ehemaligen Vermittler ein Ende des diplomatischen Boykotts der islamistischen Hamas in den Palästinensergebieten.

Aufgrund ihrer Erfahrungen als Friedensvermittler in Kambodscha, Bosnien oder Nordirland sowie in Nahost finden sie es an der Zeit, die „fehlgeschlagene Politik der Isolierung aufzugeben“ und die Hamas in den politischen Prozess einzubeziehen. Zu den Unterzeichnern gehören der ehemalige israelische Außenminister Schlomo Ben-Ami, der ehemalige UN-Sondergesandte für Nahost, Alvaro de Soto und Lord Paddy Ashdown, der eine Kommission im Friedensprozess in Nordirland leitete.

Gerichtet ist der Brief an das Nahostquartett, in dem Vertreter der EU, der UN, Russlands und der USA sitzen. Das Quartett müsse seine Strategie grundlegend ändern, heißt es. Es könne keinen Friedensprozess geben, wenn man mit dem Vertreter nur eines Teils der Palästinenser verhandele und gleichzeitig versuche, die Vertreter der anderen politischen Richtung zu „zerstören“.  Die Hamas müsse Israel eines Tages anerkennen, aber dies könne nur Ergebnis eines diplomatischen Prozesses sein. Die EU ebenso wie die USA haben die Hamas, welche 2006 die Parlamentswahlen gewann und heute den Gazastreifen kontrolliert, als Terrororganisation eingestuft und lehnen jeden Kontakt ab.

Unterdessen haben die rivalisierenden Palästinensergruppen vereinbart, bis Ende März eine Einheitsregierung zu bilden. Fatah und Hamas einigten sich am Donnerstag auf einer Versöhnungskonferenz nahe Kairo, Präsident und Parlament neu zu wählen und die Sicherheitskräfte neu zu organisieren. 

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