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Nahost-Konflikt: Olmert sieht Chancen für Gespräche mit Beirut

Israels Ministerpäsident Ehud Olmert hält Verhandlungen mit der libanesischen Regierung für möglich. Es wäre das erste Mal seit 1948, dass diplomatische Beziehungen zwischen den beiden Ländern aufgenommen werden.

Jerusalem - "Wenn die libanesische Regierung ihren Weg weiter geht und Regierungschef Siniora seine Bemühungen fortsetzt, um einen Wandel im Libanon zu erwirken, dann habe ich keinen Zweifel, dass es Verhandlungen geben wird", sagte Olmert am Montag in Jerusalem. Diese Gespräche würden dann in die formale Aufnahme von Beziehungen zwischen beiden Ländern münden, fügte er hinzu. Ähnlich hatte sich Siniora am Sonntag geäußert. Seit der Gründung Israels 1948 hatten beide Länder nie diplomatische Beziehungen.

Eine Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen mit Syrien schloss Olmert dagegen aus. Solange Damaskus "weiter den Terrorismus unterstützt", werde es keine Verhandlungen geben, sagte Olmert laut einem Sprecher. Er erinnerte daran, dass die tausenden von der Hisbollah auf Nordisrael abgefeuerten Raketen "aus Syrien kamen". Auch Olmerts Stellvertreter Schimon Peres hatte Gespräche mit Syrien ausgeschlossen. "Ich glaube nicht, dass die Stunde für einen solchen Dialog gekommen ist", sagte Peres am Montag im öffentlichen Rundfunk.

Olmert: Italien soll UN-Mission führen

Olmert wünscht sich Italien für eine führende Rolle in der UN-Friedenstruppe im Libanon. "Es ist wichtig, dass die multinationale (UN)-Truppe in der Region so schnell wie möglich eintrifft, und dass Italien eine fundamentaler Teil davon ist", sagte Olmert in einem Telefonat mit seinem italienischen Kollegen Romano Prodi. Friedensverhandlungen mit Syrien schloss Olmert erneut aus.

Olmert bat die Regierung in Rom laut einer von der israelischen Regierung herausgegebenen Erklärung unter anderem, an der Grenze zwischen dem Libanon und Syrien Soldaten zu stationieren. Über den Umfang der italienischen Beteiligung an der bis zu 15.000 Mann starken UN-Truppe im libanesischen Grenzgebiet ist noch nicht entscheiden. Laut Zeitungsberichten ist die Entsendung von bis zu 3000 Soldaten geplant. Bisher war Frankreich als Truppenführer im Gespräch. (tso/AFP)

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