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Politik: Nahost-Konflikt: Panzerangriff auf Flüchtlingslager

Ein israelischer Panzer hat im Gaza-Streifen ein Flüchtlingslager beschossen und dabei einen Palästinenser getötet. Zehn weitere sind nach Angaben aus Krankenhäusern bei dem Beschuss des Lagers El Maghasi am Samstagabend verletzt worden.

Ein israelischer Panzer hat im Gaza-Streifen ein Flüchtlingslager beschossen und dabei einen Palästinenser getötet. Zehn weitere sind nach Angaben aus Krankenhäusern bei dem Beschuss des Lagers El Maghasi am Samstagabend verletzt worden. Nach israelischen Angaben hatten die Soldaten Schüsse erwidert, die von einem Polizeiposten nahe des Lagers abgegeben wurden. Im Westjordanland hatten zuvor israelische Kampfhubschrauber das Auto eines hochrangigen Geheimdienstoffiziers beschossen. Dabei starben zwei Personen, 16 wurden verletzt.

Die Zahl der Toten seit Beginn des Palästinenser-Aufstandes im September stieg auf insgesamt 505. 413 davon waren Palästinenser, 79 jüdische Israelis und 13 arabische. Eine Entspannung der Lage vor dem 15. Mai gilt als unwahrscheinlich. Diesen Tag begehen die Araber als "Große Katastrophe" (Nakbar). Damit erinnern sie an die Bildung Israels auf einem Teil des britischen Mandatsgebietes Palästina am 14. Mai 1948, was für Hunderttausende Palästinenser Flucht und Vertreibung bedeutete.

Unterdessen flog der Stellvertreter von Palästinenserpräsident Jassir Arafat, Machmud Abbas, am Sonntag zu Gesprächen mit der US-Regierung nach Washington. Abbas wird dort in der kommenden Woche unter anderem mit US-Außenminister Colin Powell zusammentreffen. Der palästinensische Chefunterhändler Sajeb Erekat reiste am Sonntag zu Gesprächen mit UN-Generalsekretär Kofi Annan nach New York.

Führende Palästinenser, insbesondere "Außenminister" Nabil Schaath, bekräftigten, dass sie die Vorschläge der Mitchell-Kommission für eine Beendigung des Konflikts "hundertprozentig akzeptieren". Die Kommission schlägt in ihrem Bericht die Beendigung des israelischen Siedlungsbaus und einen gleichzeitigen Waffenstillstand vor der Wiederaufnahme von Verhandlungen vor. Der israelische Verkehrsminister Efraim Sneh legte inzwischen einen eigenen Vorschlag für neue Verhandlungen vor.

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