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Politik: Nahost-Krise: Hamas: Vorerst keine Selbstmordattentate mehr

Die islamistische Hamas-Bewegung hat einen Stopp der Selbstmordattentate in Israel und des Beschusses israelischer Siedlungen verkündet. Das könnte ein wichtiger Schritt in Richtung auf einen umfassenden Gewaltstopp sein, der Voraussetzung für einen Waffenstillstand und die anschließende Wiederaufnahme der Verhandlungen ist.

Die islamistische Hamas-Bewegung hat einen Stopp der Selbstmordattentate in Israel und des Beschusses israelischer Siedlungen verkündet. Das könnte ein wichtiger Schritt in Richtung auf einen umfassenden Gewaltstopp sein, der Voraussetzung für einen Waffenstillstand und die anschließende Wiederaufnahme der Verhandlungen ist. Allerdings kündigte der extremistische "Islamische Jihad" seinerseits weitere Terroranschläge in Israel an.

Aktuell Newsticker: Schlagzeilen aus aller Welt Newsticker: Politik Die politische Führung des Hamas ersucht in ihrem in Gaza veröffentlichten Aufruf den "militärischen Arm" der Bewegung, sich an ihre Beschlüsse zu halten "zugunsten der Einheit des palästinensischen Volkes". Dem Aufruf war am Donnerstagabend ein Treffen der Hamas-Führung unter Scheich Yassin mit hohen Vertretern der Autonomieregierung und der Fatah-Bewegung Jassir Arafats vorausgegangen. Während der Nacht hielten die Konfrontationen zwischen Hamas-Aktivisten und der palästinensischen Polizei an, bei denen es fünf Tote gab.

Ein hochgestellter Hamas-Repräsentant stellte in Gaza später klar, dass seine Bewegung sich das "Recht auf Vergeltung bei israelischen Verbrechen" und dasjenige auf Widerstand gegen die Besatzung weiterhin herausnehme. Auf offizieller israelischer Seite reagierte Außenminister Schimon Peres mit der Feststellung, dass Hamas nicht an den Worten, sondern an den Taten vor Ort gemessen werde.

Peres bestätigte gleichzeitig, dass in der Nacht zuvor erstmals wichtige und ernsthafte Versuche der palästinensischen Sicherheitsbehörden unternommen worden seien, um Hamas zu stoppen. Politisches Ziel des beschränkten Gewaltstopps ist es wohl, den Druck der USA und der EU auf Arafat zu reduzieren, die beide von ihm ein kompromissloses Durchgreifen gegen den islamistischen Terror verlangen. Arafat befürchtet allerdings, dass ein solches Vorgehen zu einer gewaltsamen Konfrontation zwischen der palästinensischen Autonomiebehörde und den beiden islamistischen Bewegungen sogar bis hin zu einem Bürgerkrieg führen könnte.

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