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Politik: Nahost-Krise: Neue Gespräche im Nahen Osten

US-Außenminister Colin Powell hat sich zuversichtlich über den Verlauf der Sicherheitsberatungen zwischen Israel und den Palästinensern geäußert. Powell sagte am Montag, er denke, in den Gesprächen gebe es nun "ein wenig Zugkraft".

US-Außenminister Colin Powell hat sich zuversichtlich über den Verlauf der Sicherheitsberatungen zwischen Israel und den Palästinensern geäußert. Powell sagte am Montag, er denke, in den Gesprächen gebe es nun "ein wenig Zugkraft". Die Beendigung der Gewalt sei ein erster Schritt, die Normalität im Land wiederherzustellen. Sicherheitsexperten Israels und der Palästinenser waren am Montagabend erneut zu Beratungen über ein Ende der Gewalt in den besetzten Gebieten zusammengekommen. .

Die israelische Armee teilte nach dem Treffen in der Residenz des US-Botschafters in Tel Aviv mit, es sei beschlossen worden, Anstrengungen zu unternehmen, die Gewalt einzuschränken und die Sicherheitszusammenarbeit zu verbessern. Bei einem erneuten Treffen am Freitag sollten die Beschlüsse weiter konkretisiert werden, hieß es. Von palästinensischer Seite lag zunächst keine Stellungnahme vor.

Eine jüdische Siedlung im Süden des Gazastreifens wurde derweil ungeachtet einer Anordnung von Palästinenserpräsident Jassir Arafat mit Mörsergranaten beschossen. Nach Angaben eines israelischen Armeesprechers wurde bei dem Angriff niemand verletzt. Arafat hatte angeordnet, derartige Angriffe auf israelisches Territorium und jüdische Siedlungen einzustellen.

Radikale Palästinenserorganisationen haben zu einer weiteren Zunahme der Gewalt im Nahen Osten aufgerufen. "Wir wollen mehr Selbstmordanschläge und Mörserangriffe", sagte ein Führer der radikal-islamischen Hamas, Chaled Mechaal, bei einer internationalen Konferenz zur Unterstützung der Intifada am Dienstag in Teheran. Zugleich forderte Mechaal, Palästinenserpräsident Jassir Arafat solle seine Verhandlungen mit den Israelis einstellen.

Der palästinensische Unterhändler Sajeb Erakat hat Israel vorgeworfen, einen ägyptisch-jordanischen Friedensvorstoß "sabotieren" zu wollen. Jede Veränderung des Friedensplanes sei nicht akzeptabel, sagte Erakat. Israel wolle offenbar den Ausbaustopp sämtlicher jüdischer Siedlungen und die Wiederaufnahme von Verhandlungen beim letzten Stand nicht hinnehmen, wie dies der Plan vorsehe, fügte Erakat hinzu. Der israelische Außenminister Schimon Peres hatte zuvor gesagt, eine inzwischen "vierte Version" des jordanisch-ägyptischen Planes könne Israel zumindest als Verhandlungsgrundlage akzeptieren.

Die Armee wies derweil jede Schuld am Tod eines elfjährigen Palästinensers zurück. Der Junge war nach palästinensischen Angaben am Montag bei einer Beerdigung im Gazastreifen von israelischen Soldaten erschossen worden. Ein Sprecher sagte, die Soldaten hätten lediglich in die Luft gefeuert, als sich die Teilnehmer der Beerdigung einer Armeestellung näherten. Daraufhin hätten die Palästinenser das Feuer eröffnet.

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