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Nahost: Libanesische Armee setzt Bombenangriffe fort

Die libanesische Armee hat erneut Stellungen der Fatah al Islam bombardiert. Die Islamisten drohen nun mit einer Ausweitung des Konflikts.

In der palästinensischen Flüchtlingssiedlung Nahr al Bared bombardierte die libanesische Armee erneut mutmaßliche Stellungen der islamistischen Fatah al Islam. An den seit nahezu drei Wochen andauernden Angriffen waren Panzer und Hubschrauber beteiligt. Die Fatah al Islam kündigte an, sie werde ihren Kampf im Libanon ausweiten. Sollte die Armee die Bombardierung von Nahr al Bared fortsetzen, werde die Gruppe "die Schlacht aus dem Lager heraustragen", sagte ein Sprecher der sunnitischen Miliz. Ein libanesischer Soldat starb bei den Kämpfen.

Der Sprecher der Fatah al Islam wies daraufhin, dass die meisten von den libanesischen Streitkräften gesuchten Kämpfer nicht mehr an den Gefechten beteiligt seien, da die Armee sie getötet oder verwundet habe. Die Armee verlangt, dass die islamistischen Kämpfer sich bedingungslos ergeben. Sie will vor allem diejenigen Islamisten zur Verantwortung ziehen, die an der Tötung von 27 Soldaten am 20. Mai beteiligt waren. Dagegen wollen die Milizionäre nach eigenen Angaben "bis zum letzten Blutstropfen" kämpfen.

Noch 4000 Flüchtlinge in Nahr al Bared

Bis zum Wochenende konzentrierten sich die Kämpfe - die schwersten seit Ende des Bürgerkriegs 1990 - vor allem auf Nahr al Bared im Norden des Landes. Dabei kamen 105 Menschen ums Leben, unter ihnen 46 Soldaten. Von ursprünglich 31.000 Flüchtlingen leben derzeit noch etwa 4000 unter schwierigsten Bedingungen in Nahr al Bared.

Am Sonntag kam es auch in der Flüchtlingssiedlung Ein al Hilweh bei Sidon im Süden zu Auseinandersetzungen zwischen der Armee und der islamistischen Gruppe Dschund al Scham. Dort beruhigte sich die Lage wieder. In einem christlichen Viertel der Hauptstadt Beirut wurden am Morgen durch die Explosion einer Handgranate mehrere Fahrzeuge beschädigt. Seit dem 20. Mai gab es insgesamt sieben Anschläge oder Explosionen mit mehreren Toten in Beirut und Umgebung. (mit AFP)

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