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Gaza

© dpa

Nahostkonflikt: Rückzug aus Gaza-Stadt - Bombardements dauern an

Israel zieht sich aus Gaza-Stadt zurück - und hinterlässt ein blutiges Schlachtfeld. Bei Bombardements kommen am 21.Tag des Krieges aber weitere Menschen ums Leben. Unterdessen verbreitet UN-Generalsekretär Ban Ki Moon Hoffnung auf eine mögliche Waffenruhe.

Nach fast 24 Stunden blutiger Kämpfe hat sich die israelische Armee am frühen Freitagmorgen aus dem Stadtgebiet von Gaza zurückgezogen. Die Truppen haben wieder jene Positionen am Rand von Gaza bezogen, die sie zu Beginn der Bodenoffensive am 3. Januar eingenommen hatten. Das berichteten Augenzeugen. Nach dem Rückzug bargen palästinensische Rettungsmannschaften aus den Trümmern zerstörter Häuser die Leichen von 23 Menschen, unter ihnen Militante und Zivilisten, die bei den Kämpfen am Vortag ums Leben gekommen waren.

Bei seinen Angriffen hatte das israelische Militär am Donnerstag auch das UN-Hauptquartier, ein Krankenhaus und ein Hochhaus mit Medienbüros beschossen. Dies hatte international große Empörung ausgelöst. Aber auch am Freitag gab es wieder Opfer: Bei neuen israelischen Bombardements wurden drei palästinensische Kinder getötet, teilte der Gesundheitsdienst in Gaza mit. Insgesamt seien seit Beginn der israelischen Militäroffensive am 27. Dezember über 1100 Menschen ums Leben gekommen. Über 5200 wurden verletzt.

Israel hofft auf ein "baldiges" Ende

Nach Angaben des Sprechers von Ministerpräsident Ehud Olmert, Mark Regev, hofft Israel auf ein "baldiges" Ende der militärischen Auseinandersetzung. "Das hängt natürlich nicht nur von uns ab", fügte Regev mit Verweis auf die Hamas hinzu.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verbreitete derweil Hoffnung auf ein Ende der Gewalt. Eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas stünde kurz bevor. Ban sagte am Freitag nach einem Treffen mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Salam Fajad in Ramallah im Westjordanland: "Ich hoffe aufrichtig, dass wir in den nächsten Tagen in der Lage sind, eine Waffenruhe zu erzielen."

Hamas schlägt einjährige Waaffenruhe vor

Die Nummer zwei des Hamas-Politbüros, Mussa Abu Marsuk, bestätigte, dass die Hamas bei Gesprächen in Kairo eine einjährige, verlängerbare Waffenruhe vorgeschlagen habe. Im Gegenzug müsse Israel seine Soldaten aus dem Gazastreifen abziehen und die Blockade des Gazastreifens beenden. Die Hamas warte nun auf eine Antwort der israelischen Regierung. Ein Vertreter der israelischen Regierung sagte aber bereits, Ministerpräsident Ehud Olmert lehne "jede Waffenruhe mit einer zeitlichen Begrenzung ab."

Außenministerin Zipi Livni wollte derweil in Washington ein Abkommen mit den USA unterzeichnen, das den Waffenschmuggel an der Grenze von Ägypten zum Gazastreifen unterbinden soll. Zugleich traf der hochrangige Mitarbeiter im Verteidigungsministerium, Amos Gilad, erneut zu Gesprächen in Kairo ein. Die ägyptische Regierung vermittelt zwischen Israel und den militanten Palästinenserorganisationen. Eine Hauptbedingung Israels für eine Waffenruhe ist, dass durch internationale Garantien eine Wiederbewaffnung der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen unterbunden wird. (mpr/dpa/AFP)

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