zum Hauptinhalt
Seit dem Amoklauf von Newtown fordern Gegner der NRA so deutlich wie nie zuvor ein verschärftes Waffenrecht.

© AFP

National Rifle Association: US-Waffenorganisation will sich zu Schulmassaker äußern

Die mächtigste Organisation der US-Waffenlobby will sich am Freitag bei einer Pressekonferenz zur Debatte um ein verschärftes Waffenrecht äußern. Im US-Bundesstaat Arizona konnte unterdessen - eine Woche nach dem Schulmassaker von Newtown - offenbar ein weiteres Attentat verhindert werden.

Eine Woche nach dem Schulmassaker in der US-Stadt Newtown mit 27 Toten will sich heute (Freitag) die mächtige Organisation der Waffenbesitzer (NRA) bei einer Pressekonferenz zu Wort melden. Ihr für 16.45 Uhr (MEZ) in Washington angesetzter Termin wird mit großer Spannung erwartet, nachdem in den vergangenen Tagen die Rufe nach verschärften Waffengesetzen immer lauter geworden sind.

So hat Präsident Barack Obama bereits eine Kommission eingesetzt, die Vorschläge für Maßnahmen gegen Waffengewalt ausarbeiten soll. Die NRA, die rund vier Millionen Mitglieder zählt und bisher großen Einfluss auf die Politik hatte, hatte kürzlich mit der schriftlichen Erklärung überrascht, sie wolle mithelfen, dass solche Verbrechen nicht mehr passieren. Bei dem Amoklauf am vergangenen Freitag hatte der Täter 20 Kinder, sechs Frauen und sich erschossen. Sein Motiv ist noch immer unklar.

Knapp eine Woche nach dem Amoklauf von Newton hat die Polizei im US-Bundesstaat Arizona eine 16-jährige Schülerin festgenommen, die offensichtlich einen tödlichen Angriff auf ihre Schule geplant hatte. Das Mädchen wurde am Donnerstag (Ortszeit) zuhause in Mesa festgenommen, einem Vorort der Landeshauptstadt Phoenix, wie der Sheriff des Bezirks Maricopa mitteilte. Demnach hatte die Jugendliche zuvor auf dem Online-Videoportal Youtube angekündigt, sie habe einen Plan, „schwer zu verletzen, (...) zu töten, Leute in meiner High School zu ermorden“.

In der Botschaft erklärte die 16-Jährige demnach weiter, da sie an der Red Mountain High School als Lehrassistentin arbeite, werde niemand herausfinden, dass sie ihre Schule in die Luft sprengen wolle. Laut dem Sheriff von Maricopa informierte der Betreiber des kanadischen Youtube-Kanals, auf dem die Jugendliche ihre Botschaft veröffentlichte, die Polizei von Toronto. Diese kontaktierte die US-Behörden, die wenige Stunden später die Verdächtige in ihrem Haus stellten. Diese gestand bei einem Verhör, Urheberin der Botschaft zu sein.

Im Haus der Familie befanden sich den Angaben zufolge drei Gewehre des Vaters. Nach Angaben der Eltern wurde ihre Tochter bereits psychiatrisch behandelt. Nachdem sie kürzlich nach den Waffen des Vaters gefragt habe, habe der Vater diese mit zusätzlichen Schlössern gesichert. „Wir haben sehr viel Glück gehabt, dass wir hier eine mögliche weitere Tragödie verhindert haben“, erklärte Sheriff Joe Arpaio.

Mehrere Schulen gingen aus Angst vor Nachahmungstaten des Amoklaufs von Newton, aber auch unter Einfluss der derzeit florierenden Weltuntergangsszenarien vorzeitig in die Weihnachtsferien. So fiel in dem Bezirk Lapeer im Bundesstaat Michigan am Donnerstag und Freitag der Unterricht aus, nachdem Gerüchte über Anschlagspläne in der Region aufgekommen waren. Auch im Bezirk Genesee wurden die Schulen an den beiden Tagen geschlossen, betroffen waren rund 75.000 Schüler. (AFP/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false