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Politik: Nato billigt Bundeswehreinsatz in Kundus

Beschluss erklärt Entsendung der Soldaten zu einem Pilotprojekt

Brüssel (dpa). Der bevorstehende Einsatz der Bundeswehr in der nordafghanischen Stadt Kundus kann unter dem Dach der Nato erfolgen. Die 19 NatoLänder billigten am Montag eine Ausweitung des derzeit auf Kabul beschränkten Mandats der internationalen Schutztruppe Isaf, wie im Hauptquartier der Allianz in Brüssel bestätigt wurde. Die Bundeswehr soll in Kundus die Arbeit ziviler Wiederaufbauhelfer unterstützen. Verteidigungsminister Peter Struck hatte am Samstag bei einem Treffen mit seinen EU-Kollegen in Rom Zusagen für die Beteiligung anderer Länder erhalten. Nach Zustimmung des Bundestages will die Bundesregierung 230 bis 450 Soldaten nach Kundus entsenden. Ein Voraustrupp von etwa 40 Soldaten soll den Einsatz bald vor Ort vorbereiten.

In dem Nato-Beschluss wird der deutsche Einsatz in Kundus als eine Art Pilotprojekt gewürdigt, dem andere folgen könnten. Ähnliche militärisch-zivile Aufbauteams arbeiten in Afghanistan bereits unter amerikanischer und britischer Führung. Sie gehören jedoch zu der von den USA angeführten internationalen Terrorismusbekämpfung „Enduring Freedom“, auf die weder die Vereinten Nationen noch die Nato Einfluss haben. Die seit August von der Nato kommandierte internationale Isaf-Truppe dagegen arbeitet unter einem UN-Mandat. Bislang war ihr Aufgabengebiet ausdrücklich auf Kabul und die nähere Umgebung beschränkt. Die UN müssen der Ausweitung des Mandats noch zustimmen, womit in Kürze gerechnet wird.

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