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Naturschutz: Kongo schützt mehr Regenwald

Die Demokratische Republik Kongo (DRC) will weitere 400.000 Quadratmeter ihres tropischen Regenwaldes unter Schutz stellen. Das kündigte der Umweltminister des zentralafrikanischen Landes, José Endundu Bononge, in Bonn am Rande des Welt-Naturschutzgipfels (CBD) an.

Die Finanzierung soll aus Deutschland kommen, die Umsetzung sollen die Umweltorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) und die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) übernehmen. Bereits jetzt sind knapp zehn Prozent des Regenwaldes im Kongo geschützt.

Umweltminister Bononge sagte allerdings auch, sein Land habe nach einem jahrelangen, brutalen Bürgerkrieg andere Prioritäten als die Umwelt. Der Schutz der Regenwälder sei ein „Weltproblem“. „Dafür brauchen wir Geld. Dafür brauchen wir eine Gegenleistung.“ Bundesumweltminister Sigmar Gabriel erklärte: „Die Entwicklungsländer haben einen kostbaren Schatz. Aber dieser Schatz muss auf der Bank auch Zinsen bringen.“ Zu chinesischen Plänen, mehrere Milliarden Dollar in Palmölplantagen im kongolesischen Regenwald zu investieren, sagte Bononge: „Wir haben mit der chinesischen Regierung darüber keinen Vertrag abgeschlossen.“ Allerdings gebe es Anfragen von chinesischen Investoren. Seine Regierung wolle diese drängen, aufgegebene Palmölplantagen wieder in Betrieb zu nehmen, versprach Bononge.

Dass der WWF und die GTZ in die Umsetzung eingebunden sind, ist auch der im Kongo grassierenden Korruption geschuldet, die anzusprechen alle Anwesenden zu höflich waren. Doch die Regierung hält sogar ihr Budget geheim. Die Frage, wie viel Geld sein Land schon jetzt in den Naturschutz stecke, ließ Bononge denn auch unbeantwortet. In den vom WWF betreuten Schutzgebieten im Kongobecken fließen nach Auskunft des Koordinators André Kamdem Toham 40 Prozent der Einnahmen aus dem Ökotourismus an die lokale Bevölkerung. Dieses Ziel hat der WWF auch für die neuen Schutzgebiete im Kongo.Dagmar Dehmer

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