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Politik: Nein zum Schlüpferrosa

PDS will sich im Osten nicht mit der SPD zusammentun

Von Matthias Meisner

Berlin. Die frühere PDS-Vorsitzende Gabi Zimmer hat Oskar Lafontaines Überlegungen zur Annäherung zwischen ihrer Partei und der ostdeutschen SPD eine klare Absage erteilt. Zimmer, Chefin der PDS-Programmkommission, warf dem ehemaligen SPD-Vorsitzenden am Montag vor, sich mit seiner Auffassung auf eine Stufe mit innerparteilichen Kritikern in der PDS zu stellen und sich von diesen instrumentalisieren zu lassen.

Lafontaine hatte am Wochenende mit Bezug auf den PDS-Grundsatzprogrammentwurf erklärt, von der Kommunistischen Plattform und einigen Altkadern abgesehen, sei die PDS inzwischen „eine sozialdemokratische Partei wie andere Parteien in Ost- und Westeuropa“. Das neue PDS-Programm soll Ende Oktober auf einem Parteitag in Chemnitz beschlossen werden. Zimmer appellierte an Lafontaine, die PDS nicht in „politisch verbrauchte Schablonen“ zu zwängen. Ellen Brombacher und Sahra Wagenknecht als Wortführerinnen der Kommunistischen Plattform erklärten: „Lafontaines Einschätzung des Programmentwurfes deckt sich durchaus mit unserer.“ Sie warfen Lafontaine aber vor, er wolle offenbar nur die PDS im Osten „als Konkurrenten“ loswerden. Die PDS-Basis riefen Brombacher und Wagenknecht auf, gegen ein sozialdemokratisches Programm, wie es die Parteispitze in Chemnitz durchsetzen wolle, zu streiten.

Das „Neue Deutschland“ widmete der Offerte Lafontaines am Montag breiten Raum. Allerdings hieß es, der Ex-SPD-Chef habe für seine Pläne in der PDS „nur Körbe“ bekommen. PDS-Chef Lothar Bisky wird von dem Blatt mit der Bemerkung zitiert, die PDS stehe für „kernrot“, die SPD dagegen für „schlüpferrosa“.

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