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Politik: Neonazis wollten bomben

Bayerische Polizei vereitelt Anschlag / Sprengstoff sichergestellt

Von Frank Jansen

Münche n/Potsdam . Die bayerische Polizei hat offenbar nur knapp eine rechtsextreme Clique daran hindern können, einen schweren Anschlag zu verüben. Bei mehreren Durchsuchungen fanden die Beamten 1,7 Kilogramm TNT sowie mehr als zwölf Kilo sprengstoffverdächtiges Material. In München wurden vier Mitglieder der Neonazi-Gruppierung „Kameradschaft Süd“ festgenommen, darunter der 27-jährige Anführer Martin W. Als mögliche Mittäter gelten der in Nordbrandenburg lebende mutmaßliche Waffensammler Andreas J. sowie Andreas R. aus Mecklenburg-Vorpommern. Die beiden Ostdeutschen kamen jedoch einige Stunden nach der Festnahme wieder frei.

Die Polizei entdeckte auch zwei Handgranaten, zwei scharfe Pistolen, Munition, Stichwaffen, eine Streitaxt und einen Metallbehälter, der sich zum Bau einer Rohrbombe eignet. Wann und wo die Neonazis einen Anschlag planten, ist nach Angaben der Münchener Polizei unklar. Die jetzt gebildete, 20-köpfige Sonderkommission „TNT“ untersucht auch, ob es Verbindungen zu dem Beinahe-Anschlag auf dem Dresdener Hauptbahnhof gibt. Dort hatte die Polizei im Juni eine zündfertige Kofferbombe mit 1,6 Kilo TNT entdeckt. In München hatte 1980 der Neonazi Gundolf Köhler einen Anschlag auf das Oktoberfest verübt. 13 Menschen starben, 210 wurden verletzt.

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