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Nepal: Vorerst kein Friedensabkommen

Die Unterzeichnung eines Friedensabkommens zwischen Nepals Regierung und der maoistischen Rebellenbewegung ist nun doch nicht wie geplant zustande gekommen. Einzelne Punkte müssten noch nachverhandelt werden, hieß es in Kathmandu.

Kathmandu - Die Unterzeichnung des historischen Friedensabkommens zwischen der Regierung Nepals und den maoistischen Rebellen ist kurzfristig verschoben worden. "Beide Seiten haben vereinbart, die Frist zu verlängern", sagte der Unterhändler der Regierung, Pradeep Gyawali. "Es gibt keine großen Probleme", ergänzte der Unterhändler der Rebellen, Dev Gurung. Beide Seiten wollten sich nicht zu Einzelheiten äußern. "Bestimmte kleinere Punkte müssen noch geklärt werden", sagte Gyawali lediglich. Die Unterzeichnung des Abkommens war für Donnerstag angekündigt worden.

Die Einigung sieht vor, dass die maoistischen Rebellen an der Regierung beteiligt werden. Im Gegenzug sollen sie ihre Volksbefreiungsarmee und ihr Waffenarsenal unter UN-Aufsicht stellen. Das gegenwärtige Parlament soll aufgelöst und durch ein neues Übergangsparlament ersetzt werden, in dem die Rebellen 73 von 330 Sitzen erhalten. Darüber hinaus soll eine Übergangsregierung gebildet werden.

Es ist bereits das dritte Mal, dass sich die Konfliktparteien um ein Friedensabkommen für Nepal bemühen. Bei den blutigen Auseinandersetzungen zwischen den Rebellen und Regierungseinheiten wurden in den vergangenen zehn Jahren mehr als 12.500 Menschen getötet. Die Rebellen haben rund 35.000 Mann unter Waffen, in der Regierungsarmee dienen 90.000 Soldaten. (tso/AFP)

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