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Den UN zufolge begann die alarmierende Entwicklung im Jahr 2011 mit dem Ausbruch des Bürgerkrieges in Syrien.

© AFP

Neue Zahlen der UN: 60 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht

Die Zahl der durch Krieg und Gewalt Vertriebenen ist nach Angaben der Vereinten Nationen höher als jemals zuvor. Besonders dramatisch: Jeder zweite Flüchtling ist ein Kind.

Es ist eine bedrückende Zahl, eine erschreckende – und die höchste, die das 1951 gegründete Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) jemals verzeichnet hat: Weltweit sind derzeit fast 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Sie suchen Schutz vor Kriegen, Konflikten und Verfolgung. Und täglich werden mehr Menschen gezwungen, ihre Häuser, ihre Dörfer, ihre Städte, ihre Länder zu verlassen. Vor zehn Jahren waren es 37,5 Millionen, Ende 2013 etwas mehr als 51 Millionen.

Der jüngste Sprung auf mittlerweile nahezu 60 Millionen ist der höchste, der jemals im Laufe eines Jahres von den UN dokumentiert wurde. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht "Global Trends" der Organisation hervor. Besonders dramatisch aus Sicht der Vereinten Nationen: Die Hälfte aller Flüchtlinge sind Kinder.

UN haben keine Hoffnung, dass die Lage sich bessert

"Wir leben in einer Welt im Krieg", sagt der UN-Flüchtlingskommissar António Guterres. Und er macht sich keine Hoffnung, dass sich die Situation entspannt: "Wir müssen befürchten, dass die Nachrichten Ende 2015 nicht besser werden." Im vergangenen Jahr wurden im Durchschnitt täglich 42.500 Menschen zu Asylsuchenden und Flüchtlingen. Lediglich 127.000 konnten in ihre Heimatländer zurückkehren. Das ist die niedrigste Zahl seit gut drei Jahrzehnten. Kein Wunder. Nur wenige Krisen konnten beigelegt werden, aber mindestens 15 neue Konflikte sind den UN zufolge ausgebrochen.

Den Vereinten Nationen zufolge begann die alarmierende Entwicklung im Jahr 2011 mit dem Ausbruch des Bürgerkrieges in Syrien. Damals protestierten Oppositionelle erstmals gegen das Regime von Machthaber Baschar al Assad. Der Dauerkonflikt hat mittlerweile dazu geführt, dass dort im weltweiten Vergleich die meisten Menschen zur Flucht gezwungen wurden. Allein innerhalb des Landes irren etwa 7,6 Millionen Frauen, Kinder und Männer umher. Mehr als 3,8 Millionen konnten Syrien verlassen und leben heute in Nachbarstaaten wie der Türkei und dem Libanon.

Flüchtlingskommissar António Guterres fordert mehr Hilfsgelder

Mit Blick auf die sich verschärfende Flüchtlingskrise verlangt Hochkommissar Guterres von den UN-Mitgliedern mehr finanzielle Unterstützung. Die Hilfsorganisationen verfügten längst nicht über genügend Mittel, um der Not zu begegnen.

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