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Politik: Neues Massaker in Liberia

Armee berichtet von bis zu 1000 Toten im Norden des Landes

Monrovia (dpa). Eine Woche nach Unterzeichnung eines Friedensvertrages herrscht in Liberia außerhalb der Hauptstadt Monrovia wieder Bürgerkrieg. Im Norden des Landes sollen Rebellen ein Massaker verübt haben. „Es wurden vermutlich etwa 1000 Menschen getötet“, sagte der Vizechef der Regierungsarmee, Benjamin Yeaten. Die Regierung beschuldigte die Rebellen, einseitig den Waffenstillstand gebrochen zu haben. „In den vergangenen drei Tagen hat es an mehreren Orten Angriffe gegeben“, sagte Informationsminister Reginald Goodridge am Montag.

Das Massaker soll bereits am Freitag in dem Ort Bahn in Nord-Liberia stattgefunden haben, berichtete der Staatliche Rundfunk unter Berufung auf Augenzeugen. Der Ort liegt nahe der Grenze zu Elfenbeinküste und Guinea. Dort hat die kleinere Rebellengruppe Model ihre Basis. Die Rebellen seien aus den Wäldern gekommen und hätten wahllos Zivilisten ermordet, sagte der Vizechef der Armee. Außerdem seien in der Gegend mehrere Dörfer in Brand gesetzt worden. Kämpfe gab es nach Regierungsangaben auch zwischen Monrovia und Buchanan. Hilfsorganisationen gehen von 8000 bis 10 000 Flüchtlingen in der Region aus. Die EU billigte am Montag ein Hilfspaket für Liberia über 50 Millionen Euro.

Unterdessen wurde ein Teil der US-Soldaten aus Monrovia ausgeflogen und auf die Kriegsschiffe vor der Küste zurückgebracht. Die westafrikanische Eingreiftruppe Ecomil, die bisher nur in Monrovia stationiert ist, soll durch Soldaten aus Ghana verstärkt werden.

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