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Politik: Neues Video mit Drohungen von Al Qaida

Behörden in den USA nehmen Warnungen sehr ernst

Moskau. Die Drohungen, die die Nummer zwei der Terror-Organisation Al Qaida, Aiman al Sawahiri per Tonband über den arabischen Fernseh-Sender Al Dschasira gegen Frankreich und Deutschland ausstieß, sind offenbar Teil einer Kampagne zum ersten Jahrestag des Anti-Terror-Krieges in Afghanistan. Das FBI nimmt die Warnungen sehr ernst und versteht sie als mögliche Ankündigung neuer Terroranschläge gegen die USA. Die US-Bundespolizei ermahnte am Donnerstag andere Behörden zu erhöhter Wachsamkeit, allerdings ohne konkrete Hinweise zu geben.

Die Agentur Islam-Online, an der Al Dschasira die Aktienmehrheit hält, berichtet nun von einem zweiten Band mit ähnlichen Drohungen. Das Original soll in der Wohnung von Ramzi Binalshibb, einem der Drahtzieher der Anschläge vom 11. September, nach dessen Verhaftung in Pakistan vor wenigen Wochen sichergestellt worden sein. Die ebenfalls in London erscheinende islamistische Zeitung „Al-Sharq Al-Awsat“ zitierte schon am 25. September Äußerungen al Sawahiris, aus denen hervorgeht, dass Al- Qaida-Chef Osama bin Laden wie auch Talibanführer Mullah Omar am Leben sind und aktiv in Afghanistan mitmischen. Ähnliches hatte auch der afghanische Interimspräsident Hamid Karsai Ende September bei seinem Besuch in Katar geäußert. Als mutmaßlichen Aufenthaltsort beider, wie auch al Sawahiris, nannte Karzai den Nordwesten Pakistans. Der Sprecher des Gouverneurs von Kandahar sagte dagegen Anfang Oktober, es gäbe verlässliche Anzeichen, wonach sich alle drei im zentralafghanischen Bergland aufhielten. Die Region gehört zu den unzu- gänglichsten und ist nach wie vor jedem Einfluss der Regierung in Kabul entzogen.

Dort dürfte auch Ex-Premier Gulbuddin Hekmatyar nach seiner Ausweisung aus Iran Zuflucht gefunden haben. Auch er meldete sich zu Wort: In einem Brief vom 8. Oktober an die Demokraten im US-Kongress wirft er Bush „ruchlosen Völkermord an unschuldigen Zivilisten“ vor, der allmählich zu bewaffnetem Widerstand führe. Mit der Nordallianz sei in Kabul ein pro-russisches Regime installiert worden. Elke Windisch

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