zum Hauptinhalt
Die belgische Justiz hat eine Fahndung nach einem weiteren Verdächtigen gestartet: Ein internationaler Haftbefehl wurde gegen den 30-jährigen Mohamed Abrini ausgestellt.

© dpa

Update

Newsblog zur Sicherheit in Europa: Belgische Justiz fahndet nach Terror-Verdächtigem Mohamed Abrini

Bei der Geiselnahme im nordfranzösischen Roubaix handelt es sich offenbar nicht im einen Terrorakt. In Ostwestfalen ist ein Großeinsatz der Polizei im Zusammenhang mit dem Terrorverdächtigen Salah Abdeslam ergebnislos verlaufen. Die Entwicklungen im Newsblog.

+ Nach den Anschlägen von Paris gilt in Brüssel weiter die höchste Terrorwarnstufe + Frankreichs Präsident Hollande sucht mehr Unterstützung im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" + Die Suche nach dem mutmaßlichen Terroristen Salah Abdeslam geht weiter + In einem Vorort von Paris wurde ein weggeworfener Sprengstoffgürtel gefunden +

Weitere Hintergründe zum Terror in Europa können Sie auf unserer Sonderseite lesen.

22:02 Uhr - Polizei fahndet nach Mohamed Abrini: Die belgische Justiz fahndet nach einem weiteren Verdächtigen der Anschläge von Paris: Ein internationaler Haftbefehl ist gegen den 30-jährigen Mohamed Abrini ausgestellt worden. Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft wurde er am 11. November zusammen mit dem flüchtigen Salah Abdeslam gesehen. Er habe dabei am Steuer eines Renault Clio gesessen, den die Attentäter zwei Tage später bei ihren Anschlägen in Paris nutzten.

21:34 Uhr - Hintergründe zur Geiselnahme in Roubaix: In der nordfranzösischen Stadt Roubaix ist es bei einem Einbruch zu einer Geiselnahme gekommen. Ein oder mehrere Bewaffnete hätten sich am Dienstag mit zwei Geiseln in einem Haus in der nahe Lille gelegenen Stadt verschanzt, verlautete aus Polizeikreisen. Es kam auch zu einer Schießerei mit eintreffenden Polizisten. Das Gebiet wurde weiträumig abgeriegelt, vor Ort waren Sondereinheiten der Polizei.

Zwei oder drei Täter drangen am Dienstagabend in das Haus ein, in dem sich Polizeikreisen zufolge zu dem Zeitpunkt vier Menschen befanden. Als die alarmierte Polizei eintraf, kam es zu einem Schusswechsel. Während zwei Menschen aus dem Haus fliehen konnten, nahmen die Angreifer die beiden anderen als Geiseln. Bei einer der Geiseln soll es sich um den Leiter einer Bankfiliale handeln.

Französische Polizisten (Archivbild).
Französische Polizisten (Archivbild).

© dpa

Nach Angaben eines Rathausvertreters konnte einer der Einbrecher festgenommen werden. Angaben über mögliche Verletzte gab es zunächst nicht. Die Polizei sperrte das Gebäude weiträumig ab. Im Einsatz war auch die Polizei-Sondereinheit Raid.

20.53 Uhr - Sprecher: Wohl kein Terrorakt: Im nordfranzösischen Roubaix ist es nach Angaben der Stadtverwaltung zu einer Geiselnahme gekommen. Das berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Dienstagabend. Um wie viele Täter es sich handelte, war zunächst unklar. Es gebe nach ersten Informationen vermutlich keine Verbindung zu Terrorismus, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Es könnte sich demnach um bewaffnete Räuber handeln. Auch aus dem Rathaus hieß es, der Geiselnahme sei ein Raubüberfall vorausgegangen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

20.37 Uhr - Geiselnahme - Spezialeinheit vor Ort: Beamte der Eliteeinheit Raid sind zum Ort der Geiselnahme geschickt worden, wie die für Sicherheit zuständige stellvertretende Bürgermeisterin sagte.

20.26 Uhr - Im Norden Frankreichs gibt es offenbar eine Geiselnahme: In der nordfranzösischen Stadt Roubaix hat es am Dienstag Polizeikreisen zufolge eine Geiselnahme gegeben. Es seien Schüsse gefallen, hieß es. Das Gebiet sei abgeriegelt worden. Roubaix liegt an der Grenze zu Belgien. Ob es einen Zusammenhang mit den Pariser Anschlägen vom 13. November gibt, war zunächst nicht klar. Bei den Geiseln könnte es sich um einen Bankdirektor und seine Familie handeln.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

19.14 Uhr - Der als Drahtzieher der Anschläge von Paris geltende Islamist Abdelhamid Abaaoud wollte sich womöglich im Geschäftsviertel La Défense in die Luft jagen: Der belgisch-marokkanische Islamist und ein Komplize hätten einen solchen Selbstmordanschlag womöglich am 18. oder 19. November verüben wollen, also in der Woche nach den Anschlägen von Paris, sagte Staatsanwalt François Molins am Dienstagabend. Abaaoud war am 18. November bei der Erstürmung einer verdächtigen Wohnung in der Pariser Vorstadt Saint-Denis getötet worden.

Der als Drahtzieher der Anschläge von Paris geltende Islamist Abdelhamid Abaaoud wollte sich womöglich im Geschäftsviertel La Défense in die Luft jagen.
Der als Drahtzieher der Anschläge von Paris geltende Islamist Abdelhamid Abaaoud wollte sich womöglich im Geschäftsviertel La Défense in die Luft jagen.

© REUTERS

17.31 Uhr - Großrazzia in NRW erfolglos: Nach einem Polizeieinsatz auf der Suche nach dem Terrorverdächtigen Salah Abdeslam in Ostwestfalen gibt die Polizei Entwarnung. Ein Hinweis, dass der international gesuchte Mann und Bruder eines der Selbstmordattentäter von Paris sich in Rahden im Kreis Minden-Lübbecke aufhalten könnte, bestätigte sich am Dienstag nicht, wie die Behörden mitteilten. Mehrere Personen seien am Dienstag überprüft worden. Der Gesuchte sei jedoch nicht darunter gewesen, sagte ein Polizeisprecher.

Salah Abdeslam.
Salah Abdeslam.

© dpa

Mit Spezialeinheiten war die Polizei am Dienstagvormittag in der kleinen Stadt am nördlichen Rand Nordrhein-Westfalens angerückt. Einige Straßen im Ortsteil Varl waren abgesperrt worden.

15.17 Uhr - Großrazzia bei Bielefeld: Die Polizei in Ostwestfalen geht nach den Terrorschlägen von Paris einem Hinweis auf den Terrorverdächtigen Salah Abdeslam nach. Es liege ein Hinweis vor, dass sich Abdeslam an einer der Polizei bekannten Adresse im Kreis Minden-Lübbecke aufhalten könnte, teilte die Behörde am Dienstag mit. Er ist der Bruder eines der Selbstmordattentäter von Paris. Der 26-jährige Franzose Abdeslam wird von den Ermittlern verdächtigt, bei den Anschlägen von Paris eine wichtige Rolle gespielt zu haben, möglicherweise als Logistiker. Sein Bruder Brahim sprengte sich während der Anschlagsserie in einem der angegriffenen Pariser Restaurants in die Luft. Wenige Stunden nach den Anschlägen mit 130 Toten soll sich Salah Abdeslam wieder nach Belgien abgesetzt haben. Nach ihm wird intensiv gefahndet.

Der Polizeieinsatz dauert nach Polizeiangaben noch an. Es hätten sich aber nach intensiven Ermittlungen bislang keine Hinweise ergeben, die den Verdacht bestätigten. Weitere Einzelheiten wollte der Sprecher der zuständigen Bielefelder Polizeibehörde nicht nennen, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Zuerst hatte das „Westfalen-Blatt“ darüber berichtet.

11:35 Uhr - Britisches Parlament soll offenbar bald über Angriffe in Syrien abstimmen: Britische Kampfjets könnten nach einem Bericht der Zeitung "The Independent" sehr bald Stellungen der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) auch in Syrien bombardieren. Premierminister David Cameron fasse eine Parlamentsabstimmung über diese Frage für Anfang nächster Woche ins Auge. Bereits „Tage danach“ könnten die Angriffe beginnen, schreibt das Blatt am Dienstag. Bisher bombardiert Großbritannien ausschließlich IS-Stellungen im Irak.

An diesem Donnerstag wolle Cameron eine Strategie für Syrien präsentieren, heißt es weiter. Nach den Terrorattacken von Paris dringt Cameron verstärkt auf Angriffe auch in Syrien. Er strebt dabei aber ein breites Votum im Parlament an. Anfängliche Skepsis auch in den eigenen Reihen scheint nach den Ereignissen von Paris zu schwinden. Am Montag hatte Cameron dem französischen Präsidenten François Hollande in Paris Unterstützung zugesagt.

In Brüssel gilt weiter die höchste Terrorwarnstufe.
In Brüssel gilt weiter die höchste Terrorwarnstufe.

© dpa/EPA/Olivier Hoslet

9:20 Uhr - Scorpions zu Konzert in Paris: Nach den Anschlägen von Paris spielt die aus Hannover stammende Hardrock-Band Scorpions als eine der ersten internationalen Gruppen am Dienstag wieder ein Großkonzert in der französischen Hauptstadt. „Diese Frankreichtour ist überschattet von diesen traurigen, schrecklichen Ereignissen“, sagte Sänger Klaus Meine vorab im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur in Paris. Die Band wolle ihre Solidarität mit ihren französischen Fans unterstreichen.

Für das Konzert werde „alles unternommen, was in Sachen Sicherheit umsetzbar ist“. Dabei geht es der Band nicht nur um Musik: „Wir kommen natürlich auch, um sehr respektvoll mit der Situation umzugehen, respektvoll mit der Ereignissen vor wenigen Tagen hier in Paris, dieser Tragödie.“

Nach den Anschlägen gingen viele „mit gemischten Gefühlen zu Großveranstaltungen, sei es beim Sport, zum Fußball oder auch Musikveranstaltungen“. Meine: „Wir fühlen uns alle bedroht, wir fühlen uns alle angegriffen, es hat uns alle verletzt.“ Gleichzeitig betonte der Musiker: „Es ist eine Rockshow und wir wollen zusammen mit unseren Fans einfach einen geilen Abend haben: Ein Statement für das Leben!“

8:10 Uhr - Öltanklaster des IS im Visier: Im Kampf gegen die Finanzierungsquellen der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hat die US-Luftwaffe nach eigenen Angaben am Wochenende 283 Öltanklaster zerstört. Die Angriffe am Samstag seien im Osten Syriens zwischen Hassaka und Deir Essor erfolgt, teilte das Pentagon mit. Der Ölschmuggel ist eine der zentralen Einnahmequellen der Dschihadisten und bringt der IS-Miliz Schätzungen zufolge jährlich 500 Millionen Dollar (469 Millionen Euro) ein.

In der vergangenen Woche hatte die US-Luftwaffe bereits 116 Öltanklaster der IS-Miliz zerstört. Bei ihren Angriffen werfen die Kampfflugzeuge nach Angaben des Pentagon zunächst im Tiefflug Flugblätter ab, in denen die Fahrer der Laster zur Flucht aufgefordert werden. Bei den Fahrern handele es sich oft nicht um Dschihadisten, hieß es.

6:20 Uhr - USA weisen Bürger auf weltweite Terrorgefahr hin: Kurz vor dem Besuch von Frankreichs Präsident François Hollande im Weißen Haus hat das Außenministerium in Washington US-Bürger auf die weltweite Gefahr von Terroranschlägen auf Reisen hingewiesen. „Unsere derzeitigen Informationen legen nahe, das der IS, Al-Kaida, Boko Haram und andere Terrorgruppen weiterhin terroristische Angriffe in mehreren Regionen planen“, heißt es in der am Montag veröffentlichten Mitteilung. Die Hinweise seien bis 24. Februar 2016 gültig.

Es handelt sich bei der Veröffentlichung des Außenministeriums nicht um eine Reisewarnung, die den Verzicht auf das Bereisen bestimmter Regionen nahelegt, sondern um einen sogenannten „Travel Alert“, der vor grundsätzlichen Gefahren warnt.

6:15 Uhr - Frankreich sucht Verbündete: Nach den Terroranschlägen von Paris schmiedet Frankreichs Präsident Hollande an einer internationalen Koalition gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat". Dazu reist Hollande am Dienstag zu Gesprächen mit US-Präsident Barack Obama nach Washington. Am Mittwoch wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Paris sein, am Donnerstag ist Hollande in Moskau beim russischen Staatschef Wladimir Putin zu Gast.

6:10 Uhr - Brüssel weiter im Ausnahmezustand: In der belgischen Hauptstadt Brüssel gilt weiter die höchste Terrorwarnstufe. Sie war am Montagabend verlängert worden, weil die Sicherheitsbehörden noch immer von einer „ernsten und unmittelbaren Bedrohung“ ausgehen. Sie fürchten Anschläge wie die am 13. November in Paris.

Die maximale Warnstufe soll bis kommenden Montag gelten, allerdings sollen Schulen und die U-Bahn bereits von Mittwoch an wieder öffnen, teilte Premierminister Charles Michel nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates mit. Am Montag war die U-Bahn in Brüssel den dritten Tag in Folge komplett geschlossen. Auch Schulen, Universitäten und viele andere öffentliche Einrichtungen waren zu.

6:00 Uhr - Sprengstoffgürtel bei Paris entdeckt: Zehn Tage nach den Terroranschlägen ist in einem Vorort von Paris ein weggeworfener Sprengstoffgürtel entdeckt worden. Wie die Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, lag der Gürtel in einem Mülleimer der Gemeinde Montrouge. Dort in der Nähe - in Châtillon - war am Abend der Anschläge von Paris das Mobiltelefon des international gesuchten Terrorverdächtigen Salah Abdeslam geortet worden. Er ist der Bruder eines der Selbstmordattentäter.

Nach Informationen des französischen Nachrichtensenders BFMTV ähnelt der jetzt gefundene Sprengstoffgürtel denjenigen, mit denen sich am 13. November in Paris sechs Attentäter in die Luft gesprengt hatten. Der Gürtel habe neben Sprengstoff auch Metallteile enthalten. (mit dpa,AFP,reuters)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false