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Nicaragua: Ortega sucht Gespräch mit den USA

Der zum nicaraguanischen Präsidenten gewählte frühere Guerillakommandant Daniel Ortega hat Diplomaten zufolge offizielle Gespräche mit Washington, seinem früheren Erzfeind, vorgeschlagen.

Washington - Ortega unterbreitete über ausländische Gesprächspartner den Vorschlag für Unterredungen mit offener Tagesordnung. Ortegas im US-Außenministerium gut angekommener Vorstoß werde möglicherweise an Regierungsstellen weitergeleitet, hieß es.

Ortega, der bereits von 1979 bis 1990 als Staatschef für die Sandinistische Front der Nationalen Befreiung amtierte, hatte die Präsidentschaftswahl am 5. November in der ersten Runde mit deutlichem Vorsprung vor dem demonstrativ von den USA unterstützten rechtsgerichteten Bankier Eduardo Montealegre gewonnen. Die Wahl des ehemaligen Guerillaführers und Feindes aus Zeiten des Kalten Krieges war eine Schlappe für die Vereinigten Staaten. In den 80er Jahren hatten sie den Kampf der Contra-Rebellen gegen die linksgerichteten Sandinisten unterstützt.

Ortega pflegt heute gute Beziehungen zu den entschiedenen Gegnern der US-Regierung, Kubas Fidel Castro und Venezuelas Hugo Chávez, auch wenn er seit längerem auf einen gemäßigten Kurs eingeschwenkt ist. Auch Washington schlug gegenüber Ortega nach dessen Wahlsieg leisere Töne an. Für den Fall seines Sieges hatte die US-Regierung Nicaragua während des Wahlkampfs mit wirtschaftlichen Strafmaßnahmen gedroht. (tso/AFP)

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