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Politik: Nicht immer, aber jetzt (Kommentar)

Muss die CDU die Fehler der SPD nachmachen? Haben die Sozialdemokraten nicht bittere Erfahrungen mit der Urwahl ihres Spitzenpersonals gemacht?

Muss die CDU die Fehler der SPD nachmachen? Haben die Sozialdemokraten nicht bittere Erfahrungen mit der Urwahl ihres Spitzenpersonals gemacht? Scharping im Bund, Momper in Berlin: zwei glorreiche Verlierer. Die Basis ist nicht weniger fehlbar als die Funktionäre. Plebiszitäre Elemente sind kein Allheilmittel. Das ist wahr. Aber sie können in konkreten Fällen, wenn es besonderen Umstände erforderlich erscheinen lassen, eine wirksame Therapie sein. Wann wenn nicht jetzt, wäre es in der CDU angebracht, die Mitglieder direkt zu befragen, wen sie sich an der Spitze ihrer Partei wünschen? Da hat Hildegard Müller, die Vorsitzende der Jungen Union, durchaus recht. Die deutsche Christdemokratie befindet sich im größten Umbruch ihrer Geschichte. Die Funktionärsschicht stammt aus der Ära von Helmut Kohl - von der Führung im Bund über die Landesverbände bis hin zu den Kreis- und Ortsvorständen. Ihre Legitimation ist, freundlich ausgedrückt, brüchig. Sie muss sich neu besinnen, um neu beginnen zu können. Dazu kann die Basis ihren Beitrag leisten. In einer Urabstimmung. Das wäre allemal ehrlicher als die unausgesprochenen Stimmungstests auf die bisher noch unausgesprochenen Kandidaten. Offen erklären, abstimmen, wenn es mehr als zwei gibt, den Fehler der SPD vermeiden: Stichwahl - bis einer übrig bleibt. Immer? Nein. Aber diesmal.

krö

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