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Politik: Nicht so bescheiden

Die Veränderung geht so langsam vonstatten, dass lange Zeit hindurch nur Eingeweihte sie wahrnahmen. Aber dann hat der Haareschneider Udo Walz ausgeplaudert hat, dass er Merkels Frisur in Arbeit hat.

Die Veränderung geht so langsam vonstatten, dass lange Zeit hindurch nur Eingeweihte sie wahrnahmen. Aber dann hat der Haareschneider Udo Walz ausgeplaudert hat, dass er Merkels Frisur in Arbeit hat. Und in der Tat – der Topfschnitt, den die CDUChefin jahrelang durch die Welt trug, ist einem fülligeren Pony gewichen. Es ist nicht die einzige Neuerung im Auftreten. Neuerdings nimmt sie bei zentralen Redepassagen die Stimme herunter – dunkler Alt klingt gewichtiger als aufgeregter Sopran. Heiner Geißler mit seinem Ratschlag, wer als erste Frau ins Kanzleramt wolle, dürfe sich nicht so bescheiden kleiden, rennt also womöglich offene Türen ein. Denn hinter der äußeren Veränderung steckt eine innere. Angela Merkel ist durch die Erfahrungen der letzten eineinhalb Jahre um einiges souveräner geworden. Man muss nämlich souverän sein, um sich eigene kleine Schwächen einzugestehen. Und noch souveräner, um daran zu arbeiten. bib

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