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Wulff

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Niedersachsen: Wulff zieht es nach Berlin

Niedersachsens Ministerpräsident Wulff gibt sein Amt ab - zumindest das des Chefs der CDU-Landespartei. Nachfolger soll McAllister werden. Wulff will stattdessen künftig verstärkt in der Bundespolitik mitreden. Schielt er auf eine Kanzlerkandidatur?

"Ich möchte mich (...) auf die Regierungsarbeit, meinen Osnabrücker Wahlkreis und meine Aufgabe als stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU konzentrieren", begründete Wulff seine Entscheidung. Der niedersächsische CDU-Fraktionschef McAllister (37) sagte, er werde sich am 14. Juni auf dem Landesparteitag der CDU in Celle zur Wahl stellen.

Parteifreunde reagierten überrascht auf die Entscheidung Wulffs. Neben seinem Amt als Ministerpräsident will der 48-Jährige künftig auch stärker als CDU-Vize an der Seite von Parteichefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin auftreten. "Wir brauchen in der großen Koalition viele, die sich auf Bundesebene äußern", sagte Wulff. Er kündigte an, dass er etwa bei der Energiepolitik eine größere Rolle spielen wolle.

Seite an Seite mit Merkel

Er halte es aber für "abwegig", seine Entscheidung als einen Schritt für einen Wechsel nach Berlin, etwa als potenziellen Kanzlerkandidaten der CDU, zu deuten. Er sei auf Niedersachsen "fixiert". Auch über 2013 hinaus strebe er das Amt des Ministerpräsidenten an. Zugleich sagte er, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sei froh, dass er nun regelmäßiger an Präsidiumssitzungen teilnehmen werde.

Wulff steht seit 14 Jahren an der Spitze der Niedersachsen-CDU. Aus seiner Sicht ist der Wechsel "der richtige Schritt zum jetzigen, richtigen Zeitpunkt", meinte Wulff. "Andernfalls wäre ich in Kürze der dienstälteste Landesvorsitzende der CDU in Deutschland." Er habe die Entscheidung, das Amt des CDU-Landeschefs aufzugeben, bereits im vergangenen November getroffen.

Niedersachsen zu langweilig?

Der niedersächsische SPD-Landeschef Garrelt Duin deutete die Entscheidung als Vorbereitung Wulffs für einen Wechsel nach Berlin. "Offenbar ist Niedersachsen jetzt schon langweilig geworden für Wulff, so dass er darüber nachdenkt, wie er schnellstens nach Berlin kommt."

Wulff und McAllister teilten beide mit, sie wollten künftig ein "Tandem" bilden. "Er agiert aus der Position der Stärke heraus", meinte Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann. Diese ist stellvertretende Landesvorsitzende der CDU. Sie habe von der Entscheidung Wulffs vorher nichts gewusst. (ck/dpa)

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