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Yasmin Fahimi, Generalsekretärin der SPD.

© dpa

Noch ein Wort zu Yasmin Fahimi: Asterix und die Goten in Disneyland

Der Gipfel ist vorbei, was nicht heißt, dass Leute, die nicht dabei sein durften, einen letzten Senf dazu geben. SPD-Sprecherin Yasmin Fahimi zum Beispiel. Sie kenne sich mit den Goten bei Asterix aus, sagt ihr Sprecher. Eine Glosse.

Möglicherweise ist Angela Merkel jetzt sauer, weil ihr die beiden Chefs der Deutschen Bank mit dem plötzlichen Rücktritt die schönen G-7-Schlagzeilen und die noch schöneren Gipfel-Fotos versaut haben – besser dran als Sigmar Gabriel ist sie immer noch, denn der war ja weit entfernt davon, überhaupt aufs Bild raufzudürfen. Das Routine-Prozedere im Willy-Brandt-Haus sieht nun für diesen Fall vor, dass Gabriel seine Generalsekretärin zu sich ruft und sagt: „Yasmin, mach mal was!“ Und Yasmin macht, darauf kann er sich verlassen, wenn auch das Ergebnis manchmal, also ... Sagen wir, man könnte es sich strukturierter vorstellen.

Es war ja nun so, dass die Regie vor den Gipfel das Obama-Frühstück gesetzt hatte, mit den Bewohnern der Ortschaft Krün in Dirndl und Lederhosen plus Alphorn, Radibrezn und blau-weiß kariertem Bier. Das sei „ein bisschen viel Disneyland“, sagte Frau Fahimi also, sie sei verwundert über das Klischee. Die Sache ist aber: Die Oberbayern sind so. Wären die Organisatoren auf die Idee gekommen, lauter junge Menschen mit Smartphone und Bugaboo-Kinderwagen aufzufahren und sie zu Lounge-Music Latte macchiato trinken zu lassen: Hätte Obama dann nicht irrtümlich gedacht, er sei in Berlin?

Die Dirndl-Exzesse beim Gipfel

Ach, und Disneyland? Wieso Disneyland? Hat irgendjemand beim Gipfel diese charakteristische Maus mit den großen Ohren gesehen oder Pluto, ihren Underdog? Die SPD-Generalsekretärin muss dieses Manko bemerkt haben, denn sie fügte hinzu, beim Betrachten der Bilder aus Bayern habe sie „an das eine oder andere Asterix-Comicbuch“ denken müssen. Asterix? Ein Fahimi-Sprecher – auch den gibt es – legte nach, sie habe damit auf die Darstellung von Ost- und Westgoten in der Asterix-Saga anspielen wollen.

Das passt schon besser. Denn in „Asterix und die Goten“ sprechen die Goten, hinter denen wir unschwer uns Deutsche erkennen, knarzig Fraktur, und sie entführen den Druiden Miraculix, um das Rezept seines Zaubertranks zu erpressen. Sind sie wütend, dann öffnet sich über ihrem Kopf eine Sprechblase mit allerhand herumfliegendem Unrat, und der Schnauzer bebt. Und die Ost- und die Westgoten, nun ja, sie sind eine sehr alte Anspielung auf die Teilung Deutschlands.

Mit anderen Worten: Es ist schon extrem erstaunlich, wie genau dieser 50 Jahre alte Comic die Dirndl-Exzesse des Gipfels von Krün vorwegnimmt. Danke dafür ans Willy-Brandt-Haus!

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