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Noel Martin: Neonazi-Opfer will kein Exempel statuieren

Der querschnittgelähmte Brite Noel Martin hat dementiert, dass er nach Deutschland kommen wolle, um sich umzubringen. Der 48-jährige Farbige war vor mehr als elf Jahren Opfer einer rassistischen Attacke geworden.

"Ich will mit meinem Freitod keineswegs ein Exempel statuieren", sagte Martin dem Tagesspiegel und dementierte damit einen Bericht der "Bild"-Zeitung: "Ich werde dort Sterbehilfe in Anspruch nehmen, wo es legal ist." Es sei aber richtig, dass er vor seinem geplanten Ableben auch nach Berlin reisen wolle, um dort "mit Jugendgruppen und möglichst auch mit führenden Neonazis gern im Fernsehen zu diskutieren".

Der 48-jährige Farbige aus Birmingham war vor mehr als elf Jahren Opfer einer rassistischen Attacke geworden. Zwei Neonazis hatten im brandenburgischen Mahlow einen Stein auf seinen Wagen geworfen - der Bauarbeiter verlor die Gewalt über das Auto. "Zehn Jahre Leben im Rollstuhl auf Probe" hatte sich der gebürtige Jamaikaner gegeben - und danach angekündigt, sich an seinem 48. Geburtstag am 23. Juli 2007 das Leben zu nehmen. Den Termin verschob er dann doch auf unbestimmte Zeit.

In dem Zeitungsbericht hieß es, Martin und der Sterbehilfeverein Dignitate wollten in Deutschland ein Exempel statuieren. Die Deutsche Hospiz-Stiftung hatte den - vermeintlichen Plan - stark kritisiert. (Tsp)

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