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Die Frau an seiner Seite soll weibliche Wähler ansprechen: Ehefrau Melania Trump.

© dpa

Nominierungsparteitag der US-Republikaner: Das Lob seiner Frau

Melania Trump ist Hauptrednerin bei der Eröffnung des Republikanischen Parteitags. Sie soll ihrem Donald aus seiner größten Schwäche im Wahlkampf heraus helfen.

Donald Trump ist kein Frauenheld - jedenfalls nicht, wenn es ums Wählen geht. Nach nahezu allen Umfragen bevorzugen weibliche Wählerinnen mit großem Abstand Hillary Clinton, während Männer mehrheitlich für Trump stimmen wollen. Das hat sich auch zu Beginn des Parteitags der Republikaner in Cleveland, Ohio, nicht geändert. Dieser so genannte "Gender Gap" - der Unterschied im Wahlverhalten der Geschlechter - ist nach einer jüngsten Pew-Umfrage auf 24 Prozent gewachsen. Damit dürfte es 2016 vermutlich größer sein als in früheren Wahlen seit Einführung des Frauenwahlrechts.

Ehefrau und Tochter als Kronzeugen

Im Gesamtbild ist dies wohl Trumps größte Schwachstelle. In der Kombination mit dem Wahlverhalten von zwei anderen strategischen Wählergruppen, Afroamerikanern und Latinos, die ebenfalls mit großem Abstand die Demokraten vorziehen, kann sein Defizit bei Frauen die Wahl entscheiden.

Als Gegenmittel setzt Trump auf seine eigene Frau. Und auf seine Tochter Ivanka. Ehefrau Melania, ein früheres Fotomodell aus Slowenien, ist die Hauptrednerin bei der Eröffnung des Republikanischen Parteitags an diesem Montag in Cleveland, Ohio. Tochter Ivanka wird ihn zum rauschenden Abschluss am Donnerstag Abend den Delegierten vorstellen, wenn Trump in einer sorgfältig inszenierten Rede die Kandidatur annimmt. Melania und Ivanka treten sozusagen als Kronzeugen dafür auf, dass Donald Trump überhaupt nicht so frauenfeindlich sei, wie behauptet werde, und auch kein Macho.

Diesen Ruf hatte Trump sich schon lange erarbeitet und durch seinen herablassenden bis verächtlichen Umgang mit der TV-Moderatorin Megyn Kelly und seiner Gegenkandidatin Carly Fiorina 2016 erneut bestätigt.

"Keep America safe again"

Das andere große Thema am Eröffnungstag ist die innere Sicherheit nach den vielen tödlichen Schüssen auf schwarze Bürger durch Polizisten und umgekehrt auf weiße Polizisten durch afroamerikanische Täter. "Make America Safe Again" ist das Motto des Tages unter Anlehnung an Trumps Wahlkampfspruch "Make Amerika Great Again". 50.000 Besucher werden erwartet: neben den 2472 offiziellen Delegierten sowie der Familie und den Freunden des Spitzenkandidaten Trump sowie seine Vize Mike Pence sind es vor allem Journalisten aus den USA und aus aller Welt. Das Kongresszentrum in Cleveland ist durch mehrere Ringe mit Zugangskontrollen abgeriegelt. 5000 Polizisten bewachen die Veranstaltung. Sie schützen aber auch das Drumherum: Es haben sich tausende Gegendemonstranten angekündigt - sowie konservative Gruppen, die wiederum gegen die Gegendemonstranten protestieren wollen. Die Sicherheitskräfte sollen sie auseinanderhalten.

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