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Politik: Nong Duc Manh: Reformer führt Vietnams KP

Zum Abschluss ihres Parteitags haben die vietnamesischen Kommunisten den als gemäßigt geltenden Präsidenten der Nationalversammlung, Nong Duc Manh, zum neuen Vorsitzenden gewählt. Wie ein Parteisprecher den Delegierten am Sonntag mitteilte, erhielt Manh "100 Prozent der Stimmen" des Zentralkomitees und des Politbüros der Partei.

Zum Abschluss ihres Parteitags haben die vietnamesischen Kommunisten den als gemäßigt geltenden Präsidenten der Nationalversammlung, Nong Duc Manh, zum neuen Vorsitzenden gewählt. Wie ein Parteisprecher den Delegierten am Sonntag mitteilte, erhielt Manh "100 Prozent der Stimmen" des Zentralkomitees und des Politbüros der Partei. Er löst den Hardliner Le Kha Phieu ab, der sein Amt nach nur drei Jahren abgeben musste. Einflussreiche Mitglieder des Zentralkomitees hatten Phieu im Herbst wegen "Unfähigkeit zur Führung von Partei und Staat" kritisiert.

Der 60-jährige Manh von der Minderheitengruppe der Thai ist der erste Vertreter einer ethnischen Minderheit an der Spitze der Kommunistischen Partei Vietnams (KPV). Gerüchten zufolge soll er ein unehelicher Sohn von Revolutionsführer Ho Tschi Minh sein. In seiner Rede nach der Wahl räumte Manh ein, dass die kommunistische Partei einen "Kampf um Leben und Tod" führe. "Wir müssen die Fehler korrigieren und gegen die negativen Erscheinungen, insbesondere die Korruption, kämpfen", sagte der neue Parteichef. Hierzu brauche er die Unterstützung aller Parteimitglieder. Manhs Vorgänger Phieu war scharf kritisiert worden, weil er sich nicht entschieden genug gegen Korruption und die ausufernde Bürokratie eingesetzt hatte.

Der Nominierung Manhs war ein fast einjähriger Machtkampf zwischen Konservativen und Reformern innerhalb der Partei vorausgegangen. Die Armee geht geschwächt aus dem Machtkampf hervor. Statt 17 sind nur noch 15 Militärs im neuen Zentralkomitee vertreten. Im Politbüro sitzt nur noch ein Offizier statt zwei. Die Armee habe deutlich Stellung bezogen und müsse nun den Preis dafür bezahlen, sagte ein Diplomat.

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