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Nord- und Südkorea: Ein Land - zwei Seiten

Seit der staatlichen Teilung Koreas 1948 haben sich die beiden Landeshälften sehr unterschiedlich entwickelt.

Der einst arme Süden der Halbinsel ist heute ein wohlhabendes Land mit einer nach westlichen Maßstäben freien Gesellschaft. Aus dem an Bodenschätzen reichen Norden wurde ein totalitärer und bettelarmer Staat.

Politisches System: Der Weg Südkoreas zur Demokratie begann 1987 mit freien Präsidentenwahlen. Kennzeichnend für den Süden sind heute ein demokratisch gewähltes Parlament mit einem Mehrparteiensystem und einem starken Präsidenten. - Im von der Außenwelt abgeschotteten kommunistischen Norden trifft ein Geflecht von Koreanischer Arbeiterpartei und Militär alle Entscheidungen. An der Spitze des Machtapparats steht der als "Geliebter Führer" gefeierte Kim Jong Il, Sohn Kim Il Sungs, der 1948 die kommunistische Volksrepublik ausgerufen hatte. Menschenrechtler schätzen die Zahl der politischen Gefangenen auf bis zu 200.000.

Wirtschaft und Soziales: Der Süden hat sich vom Agrarland zur elftgrößten Wirtschaftsmacht der Welt entwickelt, die Autos, Elektronik und Schiffe in alle Welt exportiert. Staatsverschuldung und Arbeitslosigkeit sind vergleichsweise niedrig. Bildung hat bei den 49 Millionen Einwohnern einen hohen Stellenwert, die Kulturpolitik verbindet Tradition und Moderne. - Die kommunistische Kommandowirtschaft des Nordens verfällt seit Beginn der 1990er Jahre, auch weil die frühere sowjetische Unterstützung fehlt. Nur internationale Hilfsprogramme konnten große Hungerkatastrophen für die 23 Millionen Menschen abwenden. Alle kulturellen Aktivitäten sind staatlich gelenkt.

Außen- und Sicherheitspolitik: Mit 687.000 Mann unterhält Südkorea eine relativ große Armee. Der Wehretat lag 2006 bei 23,7 Milliarden Dollar. Zum Schutz vor einer möglichen Bedrohung aus dem Norden haben die USA als Verbündete etwa 30.000 Soldaten in dem ostasiatischen Land stationiert. - Nordkorea leistet sich trotz der Wirtschaftsmisere eine riesige Armee von 1,1 Millionen Mann. Internationale Besorgnis löste ein 2002 aufgedecktes geheimes Atomwaffenprogramm aus, das Pjöngjang nur gegen umfangreiche internationale Hilfen einschränken will. (mit dpa)

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