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Politik: Nord- und Südkorea vereinbaren ersten Gipfel seit sieben Jahren

Peking - Erstmals seit sieben Jahren haben Nord- und Südkorea wieder ein Gipfeltreffen ihrer Staatschefs vereinbart. Südkoreas Präsident Roh Moo Hyun wird Ende August zu Gesprächen mit Nordkoreas Diktator Kim Jong Il nach Pjöngjang reisen, wie beide Seiten am Mittwoch bestätigten.

Peking - Erstmals seit sieben Jahren haben Nord- und Südkorea wieder ein Gipfeltreffen ihrer Staatschefs vereinbart. Südkoreas Präsident Roh Moo Hyun wird Ende August zu Gesprächen mit Nordkoreas Diktator Kim Jong Il nach Pjöngjang reisen, wie beide Seiten am Mittwoch bestätigten. Beobachter erwarten, dass der Gipfel zu weiteren Fortschritten in den Atomgesprächen mit Pjöngjang beitragen könnte. Das Treffen der beiden Führer sei vom 28. bis zum 30. August in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang geplant, hieß es in Seoul. Man hoffe darauf, dass das Treffen eine Ära des „Friedens und des Wohlstands zwischen den beiden Koreas“ einleiten werde, erklärte Südkoreas Präsidialamt. Die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA erklärte, der Gipfel werde eine „gewichtige Bedeutung“ in dem Verhältnis zwischen Pjöngjang und Seoul haben.

In der Geschichte der beiden koreanischen Staaten, die bis heute formal im Kriegszustand sind, gab es bislang nur ein Gipfeltreffen der Staatsführer. Der frühere südkoreanische Präsident Kim Dae Jung war im Jahr 2000 erstmals zu Gesprächen nach Nordkorea gereist und erhielt dafür später den Friedensnobelpreis. Der damalige Gipfel, nach jahrzehntelangem Wettrüsten und Agitationspropaganda zwischen den beiden koreanischen Staaten, war als ein erfolgreicher Beitrag zur Entspannung auf der koreanischen Halbinsel gefeiert worden. Seoul und Pjöngjang vereinbarten eine Reihe von wirtschaftlichen Kooperationsprojekten. Erstmals seit dem Ende des Koreakrieges 1953 durften Koreaner ihre Familienangehörigen treffen, von denen sie seit dem Krieg getrennt gewesen waren. Andere der damals beschlossenen Abkommen wurden jedoch nie umgesetzt. Nordkoreas Diktator Kim Jong Il hatte 2000 einen Gegenbesuch in Seoul angekündigt – ein Versprechen, dass er bis heute nicht eingelöst hat. Harald Maass

Harald Maass

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