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Politik: Nord- und Südkorea wieder durch Straße verbunden

Zum ersten Mal seit 50 Jahren / Pjöngjang droht Washington mit „Selbstverteidigungsmaßnahmen“

Seoul (dpa). Ungeachtet des Konflikts um das nordkoreanische Atomprogramm haben Süd und Nordkorea am Mittwoch die erste grenzüberschreitende Straßenverbindung seit dem Koreakrieg (1950-53) eröffnet. Mit Bussen fuhr eine Gruppe von knapp 100 Unternehmensvertretern und Regierungsbeamten aus Südkorea über einen entminten Straßenkorridor durch die demilitarisierte Zone zwischen beiden Ländern. Nach Angaben des Vereinigungsministeriums in Seoul dient die Fahrt einem zweitägigen Test des Landwegs zum grenznahen Geumgang-Gebirge an der nordkoreanischen Ostküste.

Im Fall einer Verstärkung der US-Truppen in der Pazifikregion will Nordkorea unterdessen mit stärkeren „Selbstverteidigungsmaßnahmen“ antworten. In einem Bericht der amtlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA wurde den USA am Mittwoch zugleich der Wille zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts um Pjöngjangs Atomprogramm abgesprochen. „Die USA sprechen irreführend darüber, uns nicht angreifen zu wollen und eine friedliche Lösung anzustreben, doch hinter diesem Dialogrefrain verhöhnen sie uns, indem sie Kriegsvorbereitungen treffen,“ hieß es.

Der stellvertretende US-Außenminister Richard Armitage hatte am Dienstag in Washington erklärt, die USA wollten direkte Gespräche mit Nordkorea über dessen umstrittenes Atomprogramm führen. Nach amerikanischen Medienberichten vom vergangenen Wochenende erwägt Washington eine Verstärkung der US-Truppenpräsenz im Pazifikraum. Die Maßnahme solle als Abschreckung gegen Bedrohungen durch Nordkorea für den Fall dienen, dass es zu einem Irak-Krieg kommt.

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