zum Hauptinhalt

Nordirland: Neuer Anlauf zur Selbstverwaltungsregierung

Nordirlands Katholiken und Protestanten haben einen neuen Anlauf zur Bildung einer Selbstverwaltungsregierung unternommen. Tony Blair und sein irischer Kollege Bertie Ahern kamen im schottischen St. Andrews zusammen.

St. Andrews - Die beiden Premiers sind Gastgeber der auf drei Tage angesetzten Verhandlungen hinter verschlossenen Türen. London und Dublin hatten den Konfliktparteien in Nordirland eine Frist bis zum 24. November gesetzt, um eine Einigung über eine neue All-Parteien-Regierung zu erreichen.

Protestanten und Katholiken hatten gemäß dem Karfreitagsabkommen von 1998 eine Regionalregierung in Nordirland gebildet. Seit der Aussetzung von deren Arbeit im Jahr 2002 steht die Krisenprovinz aber wieder unter direkter Verwaltung Großbritanniens. Wenn bis Mitternacht am 24. November keine hundertprozentige Einigung erreicht sei, werde die Idee der Selbstverwaltung begraben, sagte der britische Nordirlandminister Peter Hain dem britischen Sender GMTV kurz vor der Ankunft der beiden Premierminister. Beide Regierungen glaubten fest an eine Einigungsmöglichkeit, erklärte der irische Premier Ahern. "Dies ist eine Chance, die möglicherweise in der nächsten Zeit nicht wiederkehrt."

Besonders auf Protestantenführer Ian Paisley könnte während der Verhandlungen erheblicher Druck ausgeübt werden. Der Führer der nordirischen Democratic Unionist Party (DUP) weigert sich bisher, einer Regierung mit der Katholikenpartei Sinn Fein beizutreten, solange deren militärischer Arm, die IRA, nicht endgültig die Waffen niedergelegt hat. Sinn-Fein-Präsident Gerry Adams sagte am Dienstag, Paisley habe keine Alternative zu einem Kompromiss. "Die Frage ist nicht länger, ob die DUP einen Deal eingeht, sondern nur, wann sie es tut", sagte Adams. (tso/AFP)

Zur Startseite