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Politik: Nordirland: Sieg der Friedensgegner

Nordirlands Regierungschef David Trimble hat eine empfindliche politische Ohrfeige erhalten: In der Nacht zum Freitag verlor seine "Ulster Unionist Party" (UUP) den Unterhaussitz im Wahlkreis Süd-Antrim, wo man einst spottete, die Stimmzettel für den UUP-Kandidaten würden gewogen statt gezählt, derart erdrückend war seine Übermacht. Die Mehrheit der protestantischen Wählerschaft hat sich damit gegen den politischen Neubeginn in Nordirland gewandt, Trimbles Stellung an der Spitze seiner Partei erscheint einmal mehr gefährdet.

Nordirlands Regierungschef David Trimble hat eine empfindliche politische Ohrfeige erhalten: In der Nacht zum Freitag verlor seine "Ulster Unionist Party" (UUP) den Unterhaussitz im Wahlkreis Süd-Antrim, wo man einst spottete, die Stimmzettel für den UUP-Kandidaten würden gewogen statt gezählt, derart erdrückend war seine Übermacht. Die Mehrheit der protestantischen Wählerschaft hat sich damit gegen den politischen Neubeginn in Nordirland gewandt, Trimbles Stellung an der Spitze seiner Partei erscheint einmal mehr gefährdet. Pfarrer William McCrea, ein altgedienter Gefolgsmann des rabiaten Pfarrers Ian Paisley, gewann den Sitz, der nach einem Todesfall freigeworden war, mit einem Vorsprung von etwa 800 Stimmen für Paisleys "Democratic Unionist Party". Der neue Abgeordnete ist ein eingefleischter Gegner des Karfreitags-Abkommens und des ganzen nordirischen Friedensprozesses. Trimbles Kandidat, David Burnside, beurteilt indessen den Friedensprozess ebenfalls skeptisch. Trimble wie auch Burnside begründeten die Niederlage mit den Reformplänen der britischen Regierung für die nordirische Polizei und mit dem Verlust der britischen Identität Nordirlands. Viele Beobachter diagnostizieren einen generellen Rückzug der protestantischen Bevölkerungsmehrheit vom Friedensprozess.

ali

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