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Nordkorea: Kim Jong Il bestimmt Sohn als Nachfolger

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Il hat offenbar seinen dritten und jüngsten Sohn zu seinem Nachfolger auserkoren. Die ausländischen Vertretungen Nordkoreas sollen angewiesen worden sein, dem jüngsten Sohn des Diktators, Kim Jong Un, die Treue zu schwören.

Die südkoreanische Zeitung Dong-A Ilbo berichtete am Dienstag über die Nachfolgeregelung. Sie habe mehrere Quellen für diese Information. Die Treueerklärung sei ein Signal dafür, dass Kim Jong Un inzwischen offiziell in den Rang des Nachfolgers gehoben worden sei.

Die Nachfolgeregelung gehört zu den am besten gehüteten Geheimnissen in dem ohnehin fast völlig abgeschotteten Land. Der 67-jährige Kim Jong Il soll im August des vergangenen Jahres einen Schlaganfall erlitten haben. Er hat insgesamt drei Söhne. Experten zufolge hat der jüngste noch am ehesten die Fähigkeiten, den Vater in seiner Machtposition zu beerben.

Kim Jong Un, der wie seine Brüder selbst den Nordkoreanern kaum bekannt ist, soll 1983 oder 1984 geboren worden sein. Seine Ausbildung hat er in der Schweiz erhalten. Die offizielle Mitteilung an die nordkoreanische Volksarmee, das Präsidium der Obersten Volksversammlung und das Kabinett sei kurz nach dem Atomtest vom 25. Mai erfolgt, berichtete die nationale südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf informierte Kreise.

Derzeit bereitet das Land offenbar den Test einer Mittelstreckenrakete vor. Sie solle von einer Abschussbasis im Südosten des Landes abgefeuert werden, meldete die  Agentur Yonhap unter Berufung auf einen südkoreanischen Abgeordneten. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.

Nordkorea verfügt über Hunderte Mittelstreckenraketen. Mit einer Reichweite von 1000 bis 1400 Kilometern könnten sie Südkorea und weite Teile Japans erreichen.

Für die Tests mehrerer Kurzstreckenraketen und einer Atombombe in der vergangenen Woche war Nordkorea international gerügt worden. Südkorea befürchtet, dass die zunehmenden Spannungen in der Region zu kriegerischen Auseinandersetzungen führen könnten.

ZEIT ONLINE

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