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Nordkoreas Streitkräfte trainieren für den Angriff: Am Montagabend drohte Nordkorea mit einer Vergeltungsaktion ohne Vorwarnung.

© dpa

Nordkorea-Krise: China kritisierte die verstärkte Militärpräsenz der USA

Am Montagabend drohte Nordkorea erneut mit einer Vergeltungsaktion. China kritisierte die verstärkte Militärpräsenz der USA am Pazifik. Diese würde die Spannungen in der Region verstärken.

China hat die verstärkte Militärpräsenz der USA am Pazifik kritisiert, die die Spannungen in der Region verschärfe. „Es gibt einige Länder, die ihre Bündnisse im asiatisch-pazifischen Raum ausbauen, ihre Militärpräsenz in der Region ausweiten und dort immer wieder für Spannungen sorgen“, erklärte das chinesische Verteidigungsministerium am Dienstag in seinem jährlichen Weißbuch. Mit dem Ende der Kriege in Afghanistan und dem Irak richten die USA ihren Blick verstärkt auf den pazifischen Raum und haben gemäß diesem neuen Fokus auch mehr Streitkräfte in der Region stationiert. Die chinesische Führung ist darüber besorgt und macht die neue US-Politik dafür verantwortlich, dass Japan, die Philippinen und Vietnam in den alten Gebietskonflikten stärker als bisher Front gegen China beziehen.
China müsse seine Verteidigung gegen einen feindlichen Westen ausbauen, der den Einfluss des Landes aushöhlen wolle, schrieb die Tageszeitung der Volksbefreiungsarmee in einem Kommentar am Montag. Am selben Tag hatte US-Außenminister John Kerry bei einem Besuch in der Region, der ganz im Zeichen der atomaren Bedrohung durch Nordkorea stand, die Neuausrichtung der US-Streitkräfte auf Asien verteidigt.
China ist zwar über das provokante Verhalten Nordkoreas verärgert, ist zugleich aber durch die amerikanische Demonstration militärischer Macht als Reaktion auf die nordkoreanischen Drohungen besorgt.

Nach den Gedenkfeiern für den Staatsgründer Kim Il Sung verschärfte Nordkorea seinen Ton gegen Südkorea wieder. Über die amtliche Nachrichtenagentur KCNA drohte das isolierte Land am Montagabend mit einer Vergeltungsaktion ohne Vorwarnung. Bei Provokationen werde umgehend gehandelt. Zuvor waren die Feierlichkeiten ohne die erwarteten martialischen Gesten zu Ende gegangenen. Auch ein im Westen befürchteter Raketentest fand nicht statt. Allerdings schließt die US-Regierung nicht aus, dass es noch in den kommenden Tagen zu einem solchen Test kommen könnte. Grundsätzlich sei in diesem Monat damit zu rechnen, sagte ein Vertreter des Verteidigungsministeriums, der nicht genannt werden wollte.

Die jüngste Kriegsrhetorik Nordkoreas und die Drohungen gegen die USA, Japan und Südkorea sollen nach Ansicht vieler Experten vor allem die Position des jungen Machthabers und Enkel des Staatsgründers, Kim Jong Un, stärken und den Westen zu Zugeständnissen in Verhandlungen bringen. Kerry hatte auf seiner Reise in die Region die Bereitschaft seiner Regierung zu Gesprächen über eine atomare Abrüstung auf der koreanischen Halbinsel bekräftigt. Solche Gespräche müssten aber ernsthaft und vertrauenswürdig sein. Zugleich sicherte er den Verbündeten Japan und Südkorea zu, die USA würden “alles Notwendige“ tun, um sie zu verteidigen.
Nordkorea hatte den USA, Südkorea und Japan in den vergangenen Wochen immer wieder mit Angriffen gedroht.
Vorangegangen waren neue UN-Sanktionen nach dem jüngsten Atomtest Nordkoreas im Februar. Die USA haben mit der Verlegung von Kampfflugzeugen und Kriegsschiffen in die Region reagiert. (Reuters)

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