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NS-Prozess: Freispruch für Niznansky

Im NS-Verbrecherprozess um den Mord an 164 Zivilisten ist der Angeklagte Ladislav Niznansky freigesprochen worden. Das Schwurgericht München I sah es als nicht erwiesen an, dass der heute 88-Jährige für drei Massaker 1945 in der Slowakei mitverantwortlich war.

München - Die Staatsanwaltschaft hatte in dem gut 15 Monate dauernden Prozess lebenslange Haft wegen gemeinschaftlichen Mordes verlangt und auch eine besondere Schwere der Schuld gesehen. Niznansky habe als damaliger Kommandeur der slowakischen Kompanie in der Partisanenabwehrgruppe «Edelweiß» Mitverantwortung an den Massakern. Das Gericht sprach Niznansky außerdem Haftentschädigung zu. Es folgte damit dem Antrag der Verteidigung.

Anfang 1945 waren in den Dörfern Ostry Grun und Klak 146 Menschen, darunter 48 Frauen und 48 Kinder, ermordet worden. Wenig später wurden in Ksinna 18 Juden getötet. Die Verteidigung argumentierte, Niznansky habe damals keine Befehlsgewalt ausgeübt, ihn treffe keine strafrechtliche Schuld. Niznansky selbst hat stets seine Unschuld beteuert. (tso/dpa)

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