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Politik: NS-Zwangsarbeiter: Staatsanwalt ermittelt gegen Stiftung

Der Streit um den Umtauschkurs für Entschädigungzahlungen an ehemalige polnische NS-Zwangsarbeiter beschäftigt nun offenbar auch die Berliner Staatsanwaltschaft. Nach einem Bericht des "Spiegel" wird gegen den Vorstand der Bundesstiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" wegen des Verdachts auf Betrug und Untreue ermittelt.

Der Streit um den Umtauschkurs für Entschädigungzahlungen an ehemalige polnische NS-Zwangsarbeiter beschäftigt nun offenbar auch die Berliner Staatsanwaltschaft. Nach einem Bericht des "Spiegel" wird gegen den Vorstand der Bundesstiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" wegen des Verdachts auf Betrug und Untreue ermittelt. Die Stiftung wies die Vorwürfe zurück. Die Anzeige wurde von Lothar Evers erstattet, dem Geschäftsführer des Bundesverbandes Information und Beratung für NS-Verfolgte.

Die erste Rate der Entschädigung in Höhe von mehr als 1,3 Milliarden Mark wurde im Juni in Zloty getauscht und nach Polen überwiesen - auf ausdrücklichen Wunsch der polnischen Partnerorganisation, die im Gegensatz zu den Stiftungen in allen übrigen beteiligten Ländern eine Auszahlung in der Landeswährung vertraglich festlegen ließ. Der Zloty gab jedoch erheblich nach - daraus ergeben sich Verluste, die mittlerweile nach Angaben des "Spiegel" bei rund 183 Millionen Mark liegen. Im August wurde der Leiter der polnischen Stiftung, Bartosz Jalowiecki, entlassen. Eine Untersuchungskommission hatte ihm einen großen Teil der Schuld an den Millionenverlusten gegeben. Der Streit um die Kursverluste schien indes beigelegt: Die Bundesstiftung sagte Ausgleichszahlungen an die Opfer zu.

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