zum Hauptinhalt
"NBC" führte mit Edward Snowden das erste Interview im US-Fernsehen.

© DPA

NSA-Affäre: Snowden: Ich wurde klassisch "als Spion" ausgebildet

Edward Snowden stellt in seinem ersten Interview im US-Fernsehen klar, dass er beim NSA nicht bloß ein unwichtiger Systemadministrator war.

Am Dienstag wurde bekannt, dass die Generalbundesanwaltschaft offenbar nicht gegen den US-Geheimdienst NSA ermitteln will. Damit bliebe die Überwachung von Angela Merkels Handy und das massenhafte Ausspähen deutscher Bürger ohne juristische Folgen. Auch eine Befragung von Ex-NSA-Mitarbeiter Edward Snowden in Berlin erscheint derzeit unsicher. Am Dienstagabend hat sich Snowden nun in seinem ersten Interview im US-Fernsehen gegen Kritiker zur Wehr gesetzt, die seine Rolle beim US-Geheimdienst NSA in Frage stellen.

Snowden stellte dabei klar, sei ganz klassisch "als Spion" ausgebildet worden und auch als Geheimagent im Ausland im Einsatz gewesen. Das Interview, welches in Moskau geführt wurde und das der Sender NBC am Dienstagabend in Auszügen ausstrahlte, wird am Mittwochabend (Ortszeit, Donnerstag ab 03.00 Uhr MESZ) in voller Länge gezeigt.

Snowden arbeitete mit Decknamen

"Wenn die Leute also sagen, dass ich nur ein unwichtiger Systemadministrator bin und nicht weiß, wovon ich spreche, ist das das ein bisschen irreführend", sagte Snowden. Er habe als "technischer Experte" für die US-Geheimdienste CIA und NSA und als Ausbilder beim Militärgeheimdienst DIA gearbeitet.

Er habe zwar einen Decknamen gehabt, aber nicht "mit Menschen" gearbeitet und beispielsweise "keine Agenten rekrutiert", sagte der IT-Experte weiter. Seine Aufgabe sei es gewesen, "für die Vereinigten Staaten Systeme zum Laufen zu bringen". Das habe er "auf allen Ebenen" gemacht - "von ganz unten" bei Einsätzen vor Ort "bis ganz nach oben".

Asylstatus in Russland läuft aus

Snowden lebt nach seinen Enthüllungen über die weltweiten Spähaktivitäten der NSA seit knapp einem Jahr in Russland, sein dortiger Asylstatus läuft aber Ende Juli aus. In Deutschland beschloss der NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestags zwar eine Befragung Snowdens. Allerdings ist unklar, ob es dazu kommt. Die Bundesregierung will aus Rücksicht auf die US-Regierung keine Zusage zu Snowdens Sicherheit geben. Snowden hatte zuletzt auch brisante neue Enthüllungen zu Deutschland angekündigt. (dpa/tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false