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Politik: Nur bei Interesse

Die Wahlbeteiligung schwankt

Die erste gesamtdeutsche Bundestagswahl hat bei den Wählern das geringste Interesse gefunden. Seither steigt die Wahlbeteiligung jedoch wieder. Während im Dezember 1990 nur 77,8 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgaben, waren es 1994 schon 79 Prozent und 1998 sogar 82,2 Prozent.

Trotz der Steigerung war aber auch die Wahlbeteiligung von 1998 eine der schlechtesten bisher. Nur drei Mal – bei den beiden vorhergehenden Wahlen und 1949 – hatten weniger Bürger über die Zusammensetzung des Parlaments bestimmt. Bei den Wahlen seit 1990 war die Wahlbeteiligung vor allem in den neuen Bundesländern gering.

Die bislang meisten Wähler sind mit 91,1 und 90,7 Prozent in den Jahren 1972 und 1976 mobilisiert worden. 1983, als sich Helmut Kohl (CDU) nach einem Machtwechsel durch ein konstruktives Misstrauensvotum den Wählern stellte, gaben 89,1 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab.

Wahlanalytiker haben eine Vielzahl von Motiven der Nichtwähler ausgemacht: Gleichgültigkeit, Resignation oder Verdruss über die Politiker und das Parteiensystem. Gerade die jungen Wahlberechtigten gehören nach den Erkenntnissen der Forscher zur „Partei der Nichtwähler“. Die Beteiligung nimmt mit dem Alter relativ stetig zu, im Alter von mehr als 70 Jahren ist sie dann aber wieder rückläufig. Auch der Bildungsstand oder kirchliche Bindungen scheinen für das Interesse an der Stimmabgabe eine Bedeutung zu haben. dpa

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