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Politik: Nur eine Uniklinik in Berlin

Medizin von Freier und Humboldt-Universität bis 2010 fusioniert

Berlin (rt). Die Universitätskrankenhäuser in Berlin sollen fusionieren. Das RudolfVirchow-Klinikum wird demnach von 2010 an keine Hochschuleinrichtung mehr sein. Die Kliniken Benjamin Franklin und Charité in Mitte werden zu einer Klinik in der gemeinsamen Verantwortung von Freier und Humboldt-Universität zusammengeführt. Dies haben Experten als künftige Struktur für Berlins Hochschulmedizin empfohlen. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) kündigte am Montag bei der Übergabe des Gutachtens an, dem Votum zu folgen.

Das Vorhaben hat auch bundesweit Modellcharakter. Die seit Jahren international kritisierte medizinische Forschung in Deutschland steht vor einer grundlegenden Reform. Die Veränderungen werden auch durch neue Abrechnungsmodelle forciert.

Als Folge der Fusion wird das Land Berlin 40 Prozent weniger Zuschüsse für Lehre und Forschung in der Medizin zahlen. Dadurch werden jährlich 98 Millionen Euro eingespart. Die Sparpläne sollen vom Jahr 2006 an wirksam werden und im Jahr 2010 ganz umgesetzt sein. „Der Schwamm ist ausgepresst“, mahnte der Kommissionsvorsitzende Winfried Benz. Mehr könne in diesem Bereich nicht mehr gestrichen werden. Dieses Konzept müsse nun – anders als die bisherigen Gutachten – über mehrere Legislaturperioden gelten.

Bei der Fusion sollen forschungsschwache Abteilungen geschlossen werden. Durch die gemeinsame Fakultät soll gewährleistet werden, dass dennoch alle benötigten Disziplinen erhalten bleiben. Mehrfachangebote sind nur noch in Ausnahmefällen vorgesehen. Eine neue Auseinandersetzung um das Bettenhochhaus der Charité in Mitte wird es nicht geben. Die Einrichtung wurde von den Experten als unverzichtbar eingestuft.

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