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Politik: Nur magere Wahlchancen für die SPD in den Ländern - Die Schuld liegt nicht primär bei der Bundespartei

Die SPD hat bei den kommenden Landtags- und Kommunalwahlen schlechte Karten - aber es liegt nicht primär am Bundestrend. Das sagt der Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa, Manfred Güllner.

Die SPD hat bei den kommenden Landtags- und Kommunalwahlen schlechte Karten - aber es liegt nicht primär am Bundestrend. Das sagt der Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa, Manfred Güllner. Zwar werden die Sozialdemokraten bei den Landtagswahlen in Brandenburg, im Saarland, in Thüringen, in Sachsen und in Berlin sowie bei der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen nach Meinung des Wahlforschers ihre bisherigen Ergebnisse kaum halten können.

In erster Linie liege dies aber am Zustand der jeweiligen Landespartei, sagte Güllner in einem Agentur-Gespräch. Der Bundestrend verstärke lediglich die schlechten Aussichten. Nach dem jüngsten Politbarometer bekommt die SPD bundesweit nur noch 36 Prozent der Stimmen.

In Berlin (große Koalition), wo die Bürger am 10. Oktober ein neues Abgeordnetenhaus wählen, hingen die schlechten Wahlchancen der SPD beispielsweise mit Spitzenkandidat Walter Momper zusammen. Dieser genieße in der Bevölkerung kein hohes Ansehen. Umgekehrt dominiere in Sachsen (CDU-Alleinregierung) - hier wird am 19. September gewählt - Regierungschef Kurt Biedenkopf (CDU) die politische Szene. "Hier kann die Union wieder die absolute Mehrheit erreichen."

In Thüringen (große Koalition) - Wahltermin hier der 12. September - sei die Lage dagegen noch unentschieden. Die CDU habe jedoch Chancen, die absolute Mehrheit zu erreichen. Besser sieht es dagegen für die Sozialdemokraten in Brandenburg (SPD-Alleinregierung) aus, wo am 5. September Wahltag ist. Obwohl dort die SPD nach gegenwärtigem Stand ihre absolute Mehrheit verliere, seien die Sozialdemokraten auf der Aufholjagd. "Es kann sein, dass Ministerpräsident Manfred Stolpe es doch noch schafft."

Schwierig sei die Lage im Saarland, (SPD-Alleinregierung) wo ebenfalls am 5. September die Wähler in die Wahllokale gebeten werden. Hier sei alles möglich. "Ob die SPD an der Macht bleibt, hängt stark davon ab, ob die Grünen den Einzug in das Parlament schaffen."

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