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OAS-Gipfel: Obama will Neuanfang in Lateinamerika

US-Präsident Barack Obama hat auf dem OAS-Gipfel angekündigt, eine partnerschaftliche Beziehung zu den Staaten Lateinamerikas und der Karibik aufbauen zu wollen. Am Rande des Treffens kam es zudem zum Händedruck mit dem venezolanischen Staatschef und Kritiker der US-Politik Hugo Chávez.

Weitere Wende in der US-Außenpolitik: Präsident Barack Obama hat in einer Rede auf dem Gipfeltreffen der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) den Willen der USA betont, mit Lateinamerika auf Augenhöhe zusammenarbeiten zu wollen. Er wisse, dass frühere Versprechungen der USA auf partnerschaftliche Zusammenarbeit nicht erfüllt worden seien, sagte Obama. Aber es dürfe künftig keine "Seniorpartner und Juniorpartner in unseren Beziehungen" geben. Er sei nach Trinidad gekommen, um ein "neues Kapitel des Dialogs" zu starten, das während seiner Amtszeit im Weißen Haus Bestand haben solle. Die Zusammenarbeit müsse sich auf "gegenseitigen Respekt, gemeinsame Interessen und Werte" stützen.

Dabei bezog sich der US-Präsident auch noch einmal ausdrücklich auf Kuba. Vor wenigen Tagen hatte er bereits das Embargo gegen den Inselstaat gelockert. Jetzt sagte er, die US-Regierung sei bereit, mit Kuba über zahlreiche Themen wie Menschenrechte, Migration sowie Drogen- und Wirtschaftsprobleme zu sprechen. "Ich weiß, dass es nach Jahrzehnten des Misstrauens ein langer Weg ist, aber wir können entscheidende Schritte für einen Neuanfang gehen", sagte er. Vor dem Treffen der OAS, der Kuba nicht angehört, hatte sich bereits der kubanische Präsident Raul Castro zu Gesprächen mit den USA über alle politischen Streitfragen bereiterklärt.

Chávez: "Obama ist intelligenter Mann"

Venezuelas Präsident Hugo Chávez, der als Gegner der US-Politik gilt, begrüßte Obama zum Auftakt des Gipfels mit einem Handschlag und freundlichen Worten. "Ich will dein Freund sein", sagte Chávez gestern Angaben seines Pressebüros zufolge. Fotos zeigen, wie er die Hand von Obama umklammert und lächelt. Nach der Begrüßung sagte Chávez zu Reportern: "Präsident Obama ist ein intelligenter Mann, anders als sein Vorgänger." Ein US-Regierungsvertreter sprach von einer normalen Vorstellung unter Staatschefs.

Chávez gilt als Freund Kubas und hat die USA und vor allem Obamas Amtsvorgänger George W. Bush regelmäßig heftig kritisiert. Er hat den USA vorgeworfen, ihn aus dem Amt drängen zu wollen. Zudem verwies er den US-Gesandten in Caracas im September des Landes. Noch im März nannte Chávez Obama einen "Dummkopf", nachdem dieser gesagt hatte, Chavez stehe dem Fortschritt in Lateinamerika im Wege. (rf/dpa/Reuters)

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