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Politik: Obama führt jetzt uneinholbar bei gewählten Delegierten

Washington - Barack Obama hat den vorletzten Schritt zur Nominierung als Präsidentschaftskandidat der Demokraten getan. Wie erwartet gewann er die Vorwahl in Oregon mit 58 zu 42 Prozent, unterlag Hillary Clinton aber in Kentucky mit 30 zu 65 Prozent.

Washington - Barack Obama hat den vorletzten Schritt zur Nominierung als Präsidentschaftskandidat der Demokraten getan. Wie erwartet gewann er die Vorwahl in Oregon mit 58 zu 42 Prozent, unterlag Hillary Clinton aber in Kentucky mit 30 zu 65 Prozent. Er führt jetzt uneinholbar bei den vom Volk gewählten Delegierten, mit 1646 von 3253. Zusammen mit den 305 Superdelegierten – Abgeordnete, Gouverneure und Parteiführer –, die ihn unterstützen, kommt er auf 1951 Delegierte. Für die Nominierung sind 2025 nötig. Die fehlenden Stimmen wird er nach den letzten drei Vorwahlen Anfang Juni sicher haben, sagen US-Medien voraus. Täglich gewinnt er weitere Superdelegierte.

Obama war für seine Siegesrede aus symbolischen Gründen nach Iowa gereist, um das absehbare Ende des Rennens zu verkünden. Iowa ist traditionell Schauplatz der ersten Vorwahl. Die hatte er am 3. Januar überraschend klar gewonnen. „In der Fülle des Frühlings komme ich mit der Mehrheit der Delegierten zurück, die das amerikanische Volk gewählt hat“, rief er bei einer Open-Air-Versammlung vor dem State Capitol in der Hauptstadt Des Moines Tausenden Fans zu. „Ihr habt meine Nominierung als Präsident der USA in greifbare Nähe gerückt.“

Hillary Clinton trat in Kentucky nach ihrem Sieg dort vor die Kameras und bekräftigte mit einer humorvollen Formulierung, dass sie im Rennen bleibe, „bis unsere Partei einen Kandidaten hat, wer auch immer sie ist“. Sie appellierte an die noch unentschiedenen Superdelegierten, für sie zu stimmen. Und sie forderte von der Parteiführung, die Entscheidung zu revidieren, wonach die Vorwahlen in Michigan und Florida nicht zählen. Beide Staaten hatten gegen die Parteiregeln für das Datum der Vorwahlen verstoßen und waren dafür mit dem Verlust ihrer Delegierten bestraft worden. Obama durfte dort keinen Wahlkampf führen und stand in Michigan, anders als Clinton, nicht auf dem Stimmzettel. Sie verlangt, diese Ergebnisse dennoch mitzuzählen. Über den Antrag wird am 31. Mai entschieden.

Beide ließen durch den Ton ihrer Reden erkennen, dass das Rennen zu Ende geht. Sie lobten sich gegenseitig in hohen Tönen, verzichteten auf persönliche Attacken, wie sie vor zwei Wochen noch üblich waren, und beschworen die Einheit der Partei mit Blick auf die Hauptwahl im November gegen den Republikaner John McCain. Christoph von Marschall

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