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OECD-Umweltkonferenz: Wettbewerbsfähigkeit durch Klimaschutz

In Paris treffen sich Vertreter der OECD, um über den Umwelt- und Klimaschutz zu beraten. Die Organisation rechnet vor, dass im Schnitt eine Investition von 0,03 Prozent des jährlichen Wirtschaftswachstums bereits ausreichen würde, um den derzeitigen Herausforderungen zu begegnen.

Die Herausforderungen des Klima- und Umweltschutzes sind nach Einschätzung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) finanziell zu meistern, wenn Industrie- und Schwellenländer zusammenarbeiten. Die Kosten ließen sich auf 0,03 Prozent Wirtschaftswachstum pro Jahr beschränken. Untätigkeit komme dagegen teuer, schreibt die OECD in ihrem Umweltausblick 2030, der in Paris einer OECD-Konferenz mit Umweltministern und Vertretern aus rund 40 Staaten vorgelegt wurde.

Die Minister wollten bis Dienstag beraten, wie man Wettbewerb, Wachstum und Klimaschutz verbinden kann. Dringenden Handlungsbedarf sieht die OECD bei Treibhausgasen, Artenverlust, Grundwasser- und Luftqualität, Chemikalien in Produkten und Abfallentsorgung. Entwarnung gibt sie für die Wälder in den OECD-Staaten.

OECD-Staaten sollen Führung übernehmen

Eine übertriebene Angst vor Verlust der Wettbewerbsfähigkeit hemme derzeit die Umweltpolitik, hieß es. Bei Untätigkeit würde der Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um 37 Prozent zunehmen, während sich die weltweite Wirtschaftsleistung verdoppelt. Die Agrarflächen würden bis 2030 um zehn Prozent ausgeweitet und zahlreiche Tier- und Pflanzenarten ausgerottet. Vor allem in den Schwellenländern wären dann 3,9 Milliarden Menschen ohne gute Wasserversorgung. Es gäbe Ressourcenengpässe und in den Entwicklungsländern eine Zuspitzung der Gesundheitslage und der Wirtschaftskrisen.

Die Globalisierung kann laut OECD "Markt und Politikversagen verstärken und Umweltbelastungen intensivieren". Doch die Liberalisierung von Handel und Investitionen könne verbunden mit Grundlagenforschung auch zu besserem Ressourceneinsatz und Umweltinnovationen genutzt werden. Umwelt- und Ressourcenverbrauch müssten sich in den Preisen niederschlagen. Die OECD empfiehlt Öko-Steuern und handelbare Emissionsrechte sowie eine Konzentration der Politik auf die Schlüsselbranchen Energie, Verkehr, Agrar und Fischerei. Der Aufwand ließe sich auf ein Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung im Jahre 2030 (oder 0,03 Prozent Wachstum pro Jahr) beschränken. Allerdings seien die Kosten nicht gleich verteilt. Die OECD-Staaten sollten eine Führungsrolle übernehmen und Ländern wie Russland, China und Indonesien helfen, die Umweltziele zu erreichen. (nim/dpa)

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