zum Hauptinhalt

Politik: Ökumenischer Kirchentag: Bischöfe warnen vor Streit um Abendmahl

Der Ökumenische Kirchentag 2003 in Berlin soll nach Absicht seiner Veranstalter "ein herausragender Ort des gemeinsamen Zeugnisses" werden. Das vom 28.

Der Ökumenische Kirchentag 2003 in Berlin soll nach Absicht seiner Veranstalter "ein herausragender Ort des gemeinsamen Zeugnisses" werden. Das vom 28. Mai bis 1. Juli geplante Großereignis solle "sich den brennenden Fragen unserer Zeit und unserer Gesellschaft ausdrücklich zuwenden", sagte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Hans Joachim Meyer, am Freitag vor Beginn der konstituierenden Sitzung des Gemeinsamen Präsidiums des Kirchentages.

Die Präsidentin des Deutschen Evangelischen Kirchentags (DEKT), Elisabeth Raiser, bezeichnete den gemeinsamen Kirchentag als "ein von vielen Menschen lang erwartetes Projekt". Er sei das "natürliche Ergebnis" einer 40-jährigen ökumenischen Annäherung. "Endlich wagen wir es, öffentlich und weithin sichtbar zu zeigen, dass wir uns nicht mehr getrennt fühlen", sagte Raiser. Beide Kirchen hätten eine gemeinsame Glaubensgrundlage, die stärker sei als alle Trennungen. Zu dem ökumenischen Treffen erwarten die Kirchen zwischen 80 000 und 100 000 Teilnehmer.

Meyer und Raiser warnten davor, das Gelingen des Kirchentags in Berlin daran zu messen, ob ein gemeinsames Abendmahl möglich werde. Der ZdK-Präsident sagte, nach menschlichem Ermessen werde sich "unsere ganz große Hoffnung auf das gemeinsame Abendmahl im Jahre 2003 in Berlin nicht erfüllen". Auf keinen Fall dürfe dieses Anliegen "gewaltsam oder provozierend" durchgesetzt werden. Raiser betonte, die Hoffnung auf ein gemeinsames Abendmahl solle "auf keinen Fall" zurückgenommen werden, doch "wollen wir aus Respekt vor unseren katholischen Partnern keine falschen Erwartungen wecken".

Auch der Erzbischof von Berlin, Kardinal Georg Sterzinsky, und der Bischof der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg, Wolfgang Huber, wandten sich dagegen, sich beim Kirchentag allein auf die Abendmahlsfrage zu fixieren. Sonst könnten die gemeinsamen Anliegen beider Konfessionen zu gesellschaftlichen Problemen, wie etwa der Situation der Ausländer oder der Schutz des Lebens, an den Rand gedrängt werden.

M.G.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false