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Österreich: Holocaust-Leugner Irving festgenommen

Der Holocaust-Leugner David Irving ist in der Steiermark festgenommen worden. Das Leugnen von Nazi-Verbrechen ist in Österreich strafbar. Der Haftbefehl gegen den Autor zweier umstrittener Hitler-Biografien bestand seit 1989.

Wien - Ein Sprecher des Innenministeriums bestätigte am Donnerstag, dass Irving (67) am 11. November in der Steiermark auf Grund eines Haftbefehls des Landgerichts Wien in Untersuchungshaft genommen worden sei.

Irving war erstmals 1984 in Österreich festgenommen und nach Deutschland abgeschoben worden. Die Nachricht von der Verhaftung des «Historikers» war zuerst auf der Homepage Irvings veröffentlicht worden.

Nach Informationen des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes war der Rechtsextremist vermutlich auf dem Weg zu einem Stiftungsfest einer Wiener Burschenschaft. Er wurde am Nachmittag des 11. November im Gemeindegebiet von St. Johann in der Heide in der Steiermark auf Grund des Haftbefehls vom 8. November 1989 festgenommen. Irving sollte auf Einladung einer rechten Burschenschaft in Wien einen Vortrag halten.

Der 1938 im britischen Essex geborene Irving hat sich nach Angaben des Informationsdiensts gegen Rechtsextremismus seit Anfang der sechziger Jahre schriftstellerisch betätigt. Vor allem die beiden Hitler-Biografien «Hitlers Weg zum Krieg» und «Hitlers Krieg» machten ihn bekannt und lösten heftige Kontroversen aus. So behauptete er, Adolf Hitler habe von der Vernichtung der Juden nichts gewusst. Außerdem vertrat er die Ansicht, dass es in den NS-Vernichtungslagern Auschwitz-Birkenau und Majdanek keine Gaskammern gegeben habe.

In Österreich wurde im November 1989 ein Haftbefehl gegen ihn erlassen. Daraufhin verlegte er einen für Salzburg angekündigten Vortrag ins bayrische Freilassing. (tso/dpa)

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